1975/1976 FDGB-Pokal Viertelfinale Rückspiel: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 4:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Viertelfinale, Rückspiel |
Saison | Saison 1975/1976 |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Zentralstadion in Leipzig |
Zeit | Mi. 17.12.1975 17:00 |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Siegfried Kirschen (Frankfurt/O.) |
Ergebnis | 4:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Werner Friese
- Roland Hammer
- Gunter Sekora, Wilfried Gröbner, Joachim Fritsche
- Wolfgang Altmann, Lutz Moldt, Henning Frenzel (46. Dieter Kühn), Andreas Roth
- Rainer Lisiewicz (84. Jürgen Schubert), Wolfram Löwe
Trainer: Horst Scherbaum
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Lothar Kurbjuweit, Konrad Weise
- Gert Brauer, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald, Andreas Wachter
- Klaus Schröder, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Nach dem Wechsel begannen die Leipziger zu zaubern
Jenas geheime Hoffnungen, wenn sie auch nicht übermäßig groß waren, verflogen nach einer halben Stunde. "Nur ein Führungstor hätte noch Salz in die Suppe gebracht", meinte Jenas Cheftrainer Hans Meyer. Doch das ließ der Gastgeber nicht zu, obwohl er den taktischen Fehler beging, sich zu weit in die eigene Hälfte zurückzuziehen. Frenzel wies der Lok dann aber den richtigen Weg, als Jenas Libero Helmut Stein ihn nur noch durch Foul bremsen konnte und Auswahlverteidiger Fritsche die Strafstoßchance wahrnahm. "Jetzt lief das Spiel nach unseren taktischen Plänen", sagte Lok-Chef Horst Scherbaum.
So praktizierten die Messestädter ihr seit Wochen erfolgreiches Konterspiel auch als Gastgeber. Moldt inszenierte die Angriffe, zumeist über Löwe wurden sie erfolgreich vorgetragen. Und das Erwähnenswerteste, die Lok-Tore hätten als Musterbeispiel in die Fachliteratur eingehen können. Sekora, Moldt und Kühn waren so freigespielt, daß sie keine Mühe beim Vollenden hatten. "Diese Leistung gibt uns Selbstvertrauen für die weiteren Aufgaben", sagte der zuschauende Routinier Manfred Geisler.
Trotz des klaren 1:4 machte Jenas Cheftrainer Hans Meyer kein mürrisches Gesicht. "Die ersten dreißig Minuten gehörten zu den stärksten in der ersten Halbserie in unseren Auswärtsspielen. Allerdings fehlen uns momentan Spieler, die so bedingungslos, wie es Frenzel tat, in den gegnerischen Strafraum eindringen", schätzte er ein. Jenas Schwäche liegt wohl momentan wirklich in der ungenügenden Durchschlagskraft der Angriffsreihe, die bis auf Vogel zu sehr das Spiel in die Breite zieht, zu wenig die Grundlinie erreicht.
Der FC Carl Zeiss kam am Ende dann noch so klar wie selten in Leipzig unter die (Lok-)Räder, weil er gedanklich schon ausgeschieden war, der 1. FCL im Wissen um seine Überlegenheit seine spielerischen Elemente mit Überraschungseffekten versah, ihm alles glückte. "Und er zauberte", wie es der frühere Auswahlspieler Dieter Engelhardt beurteilte.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 23. Dezember 1975)