1976/1977 17. Spieltag: BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 17. Spieltag |
Saison | Saison 1976/1977, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Otto-Grotewohl-Stadion in Aue |
Zeit | Sa. 05.03.1977 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Hans Kulicke (Oderberg) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Aue
- Ulrich Ebert
- Frank Espig
- Günther Henkelmann, Lothar Schmiedel, Andreas Pekarek
- Konrad Schaller, Holger Erler, Jürgen Körner
- Klaus Hartmann (60. Normann), Thomas Teubner (82. Wolfgang Körner), Jürgen Escher
Trainer: Bringfried Müller
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Rüdiger Schnuphase, Dietmar Sengewald, Lothar Kurbjuweit
- Andreas Krause, Hartmut Molata (75. Thomas Töpfer), Klaus Schröder
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Abschlußhandlungen ohne jeglichen Erfolg
Im Wismut-Programm zum Spiel gegen den Spitzenreiter wurde auf die Realitäten nach dem 6:0 über Stahl Riesa zu Recht hingewiesen: "Selbstverständlich wird dieser hohe Sieg im Auer Lager nicht überschätzt." Tatsächlich sahen die Realitäten gegen den FC Carl Zeiss ganz anders aus als eine Woche zuvor an gleicher Stelle. "Es war eine psychologische Frage, in der Mannschaft die Umstellung von Riesa auf Jena, vom Tabellenletzten auf den Tabellenersten zu finden. Wir hatten Jena in Riesa beobachtet. Hier mußten wir andere Mittel anwenden, zum Beispiel Überraschungsmomente aus der sicheren Abwehr heraus."
Dieser realistischen Einschätzung von Wismut-Trainer Bringfried Müller folgte zwar ein "wertvoller Punktgewinn gegen den Spitzenreiter", wie Kapitän Lothar Schmiedel der allgemeinen Meinung im Wismut-Lager nach dem torlosen Unentschieden Ausdruck gab, doch die geforderten Überraschungsmomente blieben weitgehend aus. Vor allem in der ersten Halbzeit, als sich die stark verjüngte Jenaer Elf (Vogel verletzt, Ducke auf der Auswechselbank) sehr elastisch, clever zeigte. "Da fehlte die gedankliche Schnelligkeit", meinte der Trainer nachher, "dort anzutreten, wo es notwendig war. So wurden unsere zu durchsichtigen Angriffe meist von der äußerst disziplinierten Jenaer Deckung abgeblockt, fehlten auch die Schüsse aus der zweiten Reihe, wie sie auf der Seite des gefestigten Spitzenreiters beispielsweise Schröder zeigte." Vorn im Wismut-Angriff stand Wirbelwind Escher oft allein auf weiter Flur. Teubner war durch einen grippalen Infekt gehandikapt, blieb beim Versuch, die Rolle von Schüßler zu spielen, oft in Ansätzen stecken, und Hartmann konnte kaum einen Ball richtig unter Kontrolle bringen. Die meist lang geschlagenen Pässe von Schaller und Erler wurden in der Regel eine Beute der sicheren Jenaer Abwehr.
Aus dieser sicheren Abwehr ging der Tabellenführer vor allem in der ersten Halbzeit zu schnellen Gegenangriffen über, wobei sich in erster Linie Weise, Sengewald und der freilich mitunter zu gleichförmig operierende Kurbjuweit mit einschalteten. Daß es aber auch trotz siebenmal mehr gefährlicher Torschüsse als Aue auch auf dieser Seite torlos blieb, war unter anderem auf die mangelnde Konzentration im Abschluß (Sengewald, Schnuphase), zum anderen aber auch auf die schwache Tagesform von Molata, der nahezu jeden Ball vom Fuß prallen ließ ("Auch eine Kraftfrage", so Jenas Trainer Hans Meyer), zurückzuführen.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Kulicke und seine Assistenten hatten das kampfbetonte, doch im Grunde faire Geschehen sicher in der Hand.
(Günter Bonse in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. März 1977)
Nachwuchs : 0:0
Jena : Blochwitz , Köberlein , Göhr , Kulb , Wachter , Schakau , Trocha (85.Lengert) , Schmied , Lobeda , Birnkammerer ( 70. Goretzky) , V. Weise / Tr. Thomale