1979/1980 08. Spieltag: FC Vorwärts Frankfurt/Oder - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 8. Spieltag |
Saison | Saison 1979/1980, Hinrunde |
Ansetzung | FC Vorwärts Frankfurt/Oder - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Freundschaft in Frankfurt/Oder |
Zeit | Sa. 27.10.1979 14:30 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Klaus Scheurell (Wusterhausen) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Frankfurt/Oder
- Karl-Heinz Wienhold
- Christoph Ringk
- Ralph Probst, Gerd Schuth, Wolfgang Andreßen
- Frank Geyer (70. Andre Jarmuszkiewicz), Frieder Andrich, Horst Krautzig
- Lutz Otto, Ralph Conrad, Rainer Pietsch (61. Ingo Nachtigall)
Trainer: Gerhard Reichelt
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Konrad Weise
- Matthias Kaiser, Lothar Kurbjuweit, Wolfgang Schilling
- Gerhardt Hoppe, Ulrich Oevermann, Dietmar Sengewald
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab, Eberhard Vogel (46. Jürgen Köberlein)
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Vorwärts kam spät aus der Reserve
Frankfurts Vorstopper Schuth wagte in der 54. Minute ein "Tänzchen" mit Töpfer. Da er ihn dabei unsanft zu Boden riß, war Schiedsrichter Scheurells Entscheidung klar - er zeigte auf den Strafstoßpunkt. Raab - bis zu diesem Zeitpunkt und auch später einer der auffälligsten Akteure in den Reihen der Gäste - lief an, und im Gegensatz zum UEFA-Pokalspiel in Belgrad behielt er diesmal nicht die Nerven. Das Leder sauste am Pfosten vorbei.
Daß sich die Jenaer durch dieses Mißgeschick nicht aus dem Rhythmus bringen ließen, spricht für die gewachsenen moralischen Qualitäten dieser Mannschaft, die trotz mehrfachen "Ersatzes" an der Oder zu überzeugen wußte. "Das war wirklich kaum zu erwarten", wunderte sich auch der Routinier Eberhard Vogel, der zu allem Überfluß in der Halbzeit wegen einer Leistenzerrung in den Kabinen bleiben mußte. Jena spielte außerordentlich elastisch! Kompromißlos und einsatzstark wie gewohnt in der Abwehr - neben Weise und Kurbjuweit, der sein 250. Punktspiel bestritt, ließ auch der junge Schilling Otto am rechten Flügel kaum einen Stich -, dazu mit überraschenden und genauen Attacken. Zwei Akteure vor allem zeichneten sich dabei aus: Raab, ein ballsicherer, fintenreicher Mittelstürmer, "der so gut spielte wie schon lange nicht in einem Punktspiel", lobte ihn Trainer Helmut Stein; dazu Oevermann als offensivster Mann in der Mittelfeldformation. Glanzpunkt seiner Vorstellung war ein Bilderbuchtor. Mit schnellem Antritt löste er sich von seinem Gegenspieler, spielte mit Töpfer Doppelpaß, und als er das Leder an der Strafraumgrenze zurückerhielt, setzte er zu seinem gezielten Effet-Schuß an, dem der lange Wienhold nur hinterherschauen konnte.
Vorwärts hielt sich lange Zeit erstaunlicherweise zurück, obwohl die Mannschaft auch ihre Möglichkeiten hatte, das Spiel für sich zu entscheiden, beispielsweise unmittelbar nach dem Führungstreffer von Conrad, als der sichtlich verbesserte FCV Angreifer Sekunden später einen Hechtflugkopfball nur um Haaresbreite neben Grapenthins Gehäuse setzte.
Ansonsten muß sich die Mannschaft den Vorwurf gefallen lassen, daß sie erst spät aus der Reserve kam. Entscheidendes Moment dabei - die Einwechslungen von Jarmuskiewicz und Nachtigall. Der Mittelfeldakteur bereitete mit einer temperierten Eingabe den Ausgleichstreffer vor, der bewegliche Nachtigall sorgte endlich für den lange vermißten Druck von den Flügeln.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Scheurell leitete aufmerksam, zumeist gut zum Geschehen stehend. Schillings Foul an Otto war strafstoßreif.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 30. Oktober 1979)
Nachwuchs: 3:1 , Tore: Mudra , Kuhlee , Teichmann / Schakau
Jena : Härtel , Rode , Wachter , Pohl , Fleck ( 46.Stengel) , Schakau , Meixner , U. Burow , Pittelkow , Kahnt , Dern (65. Müller) , / Tr. Thomale