1981/1982 02. Spieltag: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 2. Spieltag |
Saison | Saison 1981/1982, Hinrunde |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | Sa. 29.08.1981 15:00 Uhr |
Zuschauer | 15.500 |
Schiedsrichter | Wofgang Henning (Rostock) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Rene Müller
- Frank Baum
- Joachim Fritsche, Thomas Dennstedt, Uwe Zötzsche
- Hans-Jürgen Kinne (48. Andreas Roth), Wolfgang Altmann, Mathias Liebers
- Peter Schöne, Dieter Kühn (85. Andreas Bornschein), Volker Großmann
Trainer: Harro Miller
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Wolfgang Schilling (56. Thomas Töpfer), Konrad Weise, Gerhardt Hoppe
- Lothar Kurbjuweit, Andreas Krause (78. Matthias Kaiser), Ulrich Oevermann,
- Andreas Bielau, Martin Trocha, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Lok "verkroch" sich zu früh
Der 1. FC Lok dürfte nach diesen tempohart, mit großer Leidenschaft geführten 90 Minuten, um eine Erfahrung reicher sein. Nämlich um die, daß eine 2:0-Führung gegen eine solch clevere, nervenstarke und vor allem moralisch intakte Jenaer Mannschaft noch lange keine Garantie für zwei Pluspunkte ist. "Plötzlich orientierte sich alles nach hinten, und so schlugen wir aus den freien Räumen, die uns Jena durch den ungestümen Vorwärtsdrang anbot, kein Kapital", gestand Volker Großmann, auffälligster Lok-Angreifer, der mit einer feinen Einzelleistung die Führung erzielt hatte.
"Am Ende fehlte es uns auch an Frische und Kraft, die wir am Mittwoch gegen Timisoara ließen", urteilte Hans-Jürgen Kinne, der nach einer Schöne-Eingabe mit resolutem Einsatz das 2:0 markierte. Leider prallte er dabei mit Grapenthin zusammen, verletzte sich am Oberschenkel und mußte ausscheiden. Das traf die Messestädter hart, die von Beginn an im Mittelfeld schon Moldt (Schulterverletzung) ersetzen mußten. Kinne zählte nämlich bis dahin neben Liebers zu den auffälligsten Akteuren im Lok-Spiel, das sich durch Schnelligkeit (Großmann, Schöne), Dynamik (Baum, Dennstedt) und Schwung (Liebers, Kinne, Zötzsche) auszeichnete.
"Wir hatten anfangs erhebliche Probleme, wirkten nicht spritzig, nicht ballsicher genug, erlaubten uns auch in der Abwehr derbe Schnitzer." Zeiss-Assistenztrainer Helmut Stein dachte vor allem an die zwei Szenen zwischen der 14. und 19. Minute. Zuerst stoppte Liebers einen Weise-Vorstoß an der Mittellinie und spielte postwendend Kühn mit einem Musterpaß völlig frei. Aber der Mittelstürmer, "der noch einige Spiele braucht, bis er wieder der alte ist", meinte Lok-Vorsitzender Peter Gießner, verstolperte diese Chance gegen Schilling. Und als Schnuphase Kühn das Leder genau in die Füße spielte, köpfte Kinne dessen Flanke aus guter Position neben das Gehäuse.
Diese Möglichkeiten kamen nach dem Wechsel nicht wieder. Nur Kühn entwischte einmal Weise ( wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt), vergab jedoch überhastet (78.). Ansonsten regierte der Vorstopper souverän in der Abwehr der Jenaer, die alles riskierten. Schnuphase gab seinen Posten auf, aktivierte neben Kurbjuweit unermüdlich das Spiel, das immer druckvoller, gefährlicher wurde. Dennoch blieb es unübersehbar: Krause und Oevermann sorgten kaum für Impulse und auch vorn konnte sich kaum jemand lösen. Dafür beherrschte der Gast, der vor der Pause nur einmal durch Bielau aufs Tor schoß, die Standards. Schnuphase köpfte eine Vogel-Ecke über Trocha ein, und der Routinier selbst zauberte wieder einmal einen Freistoß ins Netz.
Ein großartiger Abschluß, der das Kritikwürdige nicht verdeckte. Die Schärfe, die Unsauberkeiten, die in den Zweikämpfen steckten, waren ein Schritt zurück in eine Zeit, die wir eigentlich schon überstanden glaubten!
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 1. September 1981)
- NWOL 3:3 - Tore : Herrmann 3 / J. Burow , U. Burow , Pohl
- Jena : Runkewitz , Pohl , Rode , Kulb (60.Reichmann ) , Böttner , U. Burow , J . Burow , Pittelkow , Roß , Brückner , Rost