1981/1982 01. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Sachsenring Zwickau 6:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1981/1982, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Sachsenring Zwickau |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 22.08.1981 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Peter Müller (Cottbus) |
Ergebnis | 6:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Matthias Kaiser (61. Andreas Krause), Konrad Weise, Wolfgang Schilling
- Lothar Kurbjuweit, Ulrich Oevermann, Thomas Töpfer
- Andreas Bielau, Jürgen Raab, Eberhard Vogel (69. Martin Trocha)
Trainer: Hans Meyer
- Zwickau
- Thomas Alscher
- Gerd Schellenberg
- Roland Stemmler, Peter Keller (75. Michael Glowatzky), Peter Schmidt (61. Steffen Lorenz)
- Claus Schwemmer, Joachim Schykowski, Gert-Rainer Stephan
- Klaus Becher, Andreas Langer, Uwe Fuchs
Trainer: Gerald Kunstmann
Spielbericht
Immer wieder büßen?
Es scheint, als müsse Zwickau immer wieder für ein "Vergehen" büßen, daß nun schon 32 Jahre zurückliegt. Für jenen Tag nämlich, da an neutraler Stelle nach zwei unentschieden ausgegangenen Spielen um den letzten freien Platz in der Oberliga die Autowerker die Zeiss-Städter mit 5:1 besiegten und damit zunächst zweitklassig machten. Später, gemeinsam im Oberhaus, hat es eine Reihe hoher Ergebnisse gegeben, und die Zwickauer kamen dabei, vor allem im Stadion unterhalb der Kernberge nicht immer gut weg. Da denkt man an ein 7:3 oder an das vorjährige 5:0.
Nun also 6:0. Und dieser Sieg fiel unserem "Vize" relativ mühelos zu, so das allgemeine Urteil. Sachsenring bot eine schwache Gegenwehr. Man merkte der Elf das Fehlen der verletzten Croy und Pilz (vor allem im Mittelfeld kam keine Bindung zustande) in jeder Phase an. "Die Mannschaft wirkte dadurch unsicher, mitunter sogar ängstlich", warf Sektionsleiter Werner Franz in die Diskussion. Niemand aber machte Tormann Alscher Vorwürfe, der an diesem halben Dutzend keine Schuld trug. Da waren seine Vorderleute, ausgenommen Schellenberg, doch verworrener in vielen ihrer Handlungen.
Jena schoß und köpfte, wann und wo es sich anbot, wollte jede Chance nutzen. Kurbjuweit hämmerte sogar einen "indirekt" angezeigten Freistoß, wie im Lissabonner EC-Spiel, in die Maschen. "Ich sah den erhobenen Arm des Schiedsrichters, dachte mir aber, versuch´s mal, vielleicht fällt der doch relativ unerfahrene Torwart darauf herein", lachte der Routinier. Doch Alscher ließ sich nicht austricksen, ging einfach beiseite. Da stand es jedoch schon 4:0. Zwei weitere Treffer bestätigten schließlich das Gesehene: Schnuphase und Weise, Libero und Vorstopper, tummelten sich in der Zwickauer Hälfte, schrieben sich immerhin vier der sechs Tore an. Weise mit mit einem 25-m-Schuß unter den Querbalken. Und dreimal Schnuphase ( wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt ). Ein neuer Torschützenkönig in Sicht? Den Scherz parierte der Nationalspieler: "Da werden wohl die anderen nicht mitmachen." Er meinte sicherlich auch die gegnerischen Verteidiger, denn von einem energischen Aufbegehren der Zwickauer, die ihre Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzten (Fuchs, Keller, Stephan) konnte wahrlich nicht die Rede sein.
"Ist Vogel die Vorbereitung schwergefallen?" wollte jemand in der Pressekonferenz von Hans Meyer wissen. Der verneinte. Vogel selbst im 426. Oberligaspiel ergänzte die Antwort während 69 Spielminuten. Er flankte, schoß, paßte, trat die Ecken, an welcher Stelle des Platzes war er eigentlich nicht?
Joachim Pfitzner in FuWo vom 25. August 1981
- NWOL 5:0 - Tore : Roß 2 , Rost , J. Burow , Brückner
- Jena : Runkewitz , Böttner , Rode , Kulb , Kahnt ( 83.Reichmann) , U. Burow , J. Burow , Pittelkow , Roß ( 83. Dern ) , Brückner , Rost
Trainerfazit
- Gerald Kunstmann (Zwickau): "Jena war klar besser, wir wollten aber nicht so hoch verlieren. Wir hatten uns auf Eingaben und Standardsituationen vorbereitet, verrieten aber bei den ersten beiden Toren taktische Schwächen gerade in dieser Hinsicht. Es gab zu viele Ausfälle."
- Hans Meyer (Jena): "Man muß gerechtigkeitshalber das Fehlen von Croy und Pilz berücksichtigen, das wog gewiß schwerer als unsere Ausfälle. Schnuphase und Weise ergänzten sich gut, inszenierten viel. Auf die Dauer war Sachsenrings Abwehr überfordert."