1981/1982 06. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Hansa Rostock 5:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 1981/1982, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Hansa Rostock |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 26.09.1981 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Hans Kulicke (Oderberg) |
Ergebnis | 5:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer (66. Andreas Krause), Wolfgang Schilling
- Stefan Meixner, Gerhardt Hoppe, Ulrich Oevermann, Lothar Kurbjuweit
- Andreas Bielau (59. Eberhard Vogel), Jürgen Raab, Martin Trocha
Trainer: Hans Meyer
- Rostock
- Axel Hauschild
- Olaf Spandolf
- Norbert Littmann, Gernot Alms, Frank Rillich
- Volker Patzenhauer, Jürgen Uteß, Axel Schulz, Michael Mischinger
- Rainer Jarohs (46. Axel Ewert), Christian Radtke (50. Wolfgang Schumann)
Trainer: Harry Nippert
Spielbericht
Sturmball für Hansa-Kogge
Was da über sie hereinbrechen würde, mußte eine gedanklich und physisch frische Rostocker Elf schon in der ersten Viertelstunde in aller Deutlichkeit erkennen. Die Jenaer zogen frühzeitig den Sturmball; doch die Gäste von der Ostseeküste mißachteten die Warnung. Die Hansa-Kogge geriet sehr bald ins Schlingern und gelangte nie mehr ins rechte Fahrwasser. "Wenn man sich hinten reinstellt, keine Aktivitäten zeigt, kann man in Jena nur untergehen", kommentierte Hansa-Trainer Jürgen Heinsch. "Dabei gab es gar keine Veranlassung, sich zu verstecken, abzuwarten. Wir wollten aktiven Fußball bieten!" Doch davon sah man keine Spur. Die Hansa-Männer demonstrierten nicht die unerschrockene Lebensweise der Küstenbewohner, die sich den Stürmen mutig entgegenstemmen.
Im Jenaer Sturm und Drang spielte sehr bald nur eine Elf auf. "Putzmunter, spritzig, elanvoll, ließ die Zeiss-Elf den Rostockern keine Möglichkeiten!" bekräftigte DFV-Trainer Bernd Stange. "Vorwärts!" lautete die Devise in allen Mannschaftsteilen der Gastgeber. Die Vorzüge in der Athletik, in Tempo, Laufvermögen, in der Zweikampfführung spielten sie so nachdrücklich aus, daß die Gäste gar nicht zum Besinnen kamen. Da zogen Hoppe, Oevermann weiträumig ihr Mittelfeldspiel auf, worin sich ein talentierter Meixner naturgemäß geschickt einfügte, spielte Schnuphase wieder mit zwei Toren als Libero seine Dynamik und Wucht aus, zog Offensivverteidiger Brauer fast als stürmender Linksaußen den eigentlichen Stürmer Radtke im Schlepptau hinter sich her. Und wenn der sehr bewegliche, sich an keine Position gebunden fühlende Trocha oder der laufstarke Raab mit dem Ball am Fuß in Rostocks Strafraum eindrangen, war sofort höchste Alarmstufe! Die Zeiss-Städter setzten mit Konzentration und Wucht ihr Können, ihre starke Physis über den Kampf in ein überlegtes, druckvolles Spiel um.
Der FC Hansa hatte da nicht nur spielerisch, an Erfahrungswerten wenig, sondern auch überraschend willensmäßig, an kämpferischen Potenzen zu wenig entgegenzusetzen. Jarohs, Radtke verloren jeden Zweikampf, viel besser ging es auch später Ewert, Schumann nicht. Uteß wußte mit seiner Mittelfeldrolle nichts anzufangen, Patzenhauer vermochte weder Kurbjuweit zu bremsen noch konstruktiv zu werden. Daß da Mischinger, Schulz kaum mehr die Reihen ordnen konnten, der Druck auf die Hauschild, Spandolf, Alms, Littmann schier übergroß wurde, war geradezu zwangsläufig, ohne daß man den Jungen hinten einen Vorwurf machen konnte.
(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 29. September 1981)
- NWOL 2:2 - Tore : Töpfer , Rost / Wenzlawski , Babendeerde
- Jena : Härtel , Pohl , Rode , Böttner , Pittelkow , U. Burow ( 74.Reichmann ) , Sengewald , J. Burow , Rost , Zimmermann , Töpfer ( 59. Roß)
- Jugend / Junioren - Hansa : Jena 1:2 / 4:2