1975/1976 FDGB-Pokal Achtelfinale Rückspiel: FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa 4:3: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Nach 4:1 leichtfertig === | === Nach 4:1 leichtfertig === | ||
"Tag der offenen Tür" - so durfte man zumindest die zweite Halbzeit dieses Pokalspiels nennen. "Das 2:1 in Riesa, dann klarer 4:1-Vorsprung, das ließ uns vom Konzept offensiven Fußballs gleich zu leichtfertig zur offenen Spielweise übergehen, die den Riesaern die Resultatsverbesserung ermöglichte", zog Cheftrainer Hans Meyer sein Resümee. Doch man sollte nicht nur die engere Abwehr des Gastgebers tadeln. Im allgemeinen Vorwärtsdrang (Kurbjuweit als Mittelstürmer für den wegen leichter Grippe pausierenden recht wirkungsvoll), beflügelt durch zwei Tore innerhalb einer Minute nach Seitentausch, vergaßen Stürmer wie Mittelfeldakteure des Gastgebers, daß man sich auch noch auf Deckungsaufgaben zu orientieren hat. Die Stahl-Elf, von beginn an um spielerisch starke Gegenwirkung bemüht, nach Chancen, Ecken (4:9) insgesamt im Nachteil, nutzte den gebotenen Spielraum. Meinerts Solo über 35 m, auch an Weise vorbei und mit Flachschuß zum 2:4 gekrönt, war der Auftakt zum "offenen Schlagabtausch", zum völligen Verzicht auf irgendwelchen "Pärchen-Betrieb". | "Tag der offenen Tür" - so durfte man zumindest die zweite Halbzeit dieses Pokalspiels nennen. "Das 2:1 in Riesa, dann klarer 4:1-Vorsprung, das ließ uns vom Konzept offensiven Fußballs gleich zu leichtfertig zur offenen Spielweise übergehen, die den Riesaern die Resultatsverbesserung ermöglichte", zog Cheftrainer Hans Meyer sein Resümee. Doch man sollte nicht nur die engere Abwehr des Gastgebers tadeln. Im allgemeinen Vorwärtsdrang (Kurbjuweit als Mittelstürmer für den wegen leichter Grippe pausierenden Ducke recht wirkungsvoll), beflügelt durch zwei Tore innerhalb einer Minute nach Seitentausch, vergaßen Stürmer wie Mittelfeldakteure des Gastgebers, daß man sich auch noch auf Deckungsaufgaben zu orientieren hat. Die Stahl-Elf, von beginn an um spielerisch starke Gegenwirkung bemüht, nach Chancen, Ecken (4:9) insgesamt im Nachteil, nutzte den gebotenen Spielraum. Meinerts Solo über 35 m, auch an Weise vorbei und mit Flachschuß zum 2:4 gekrönt, war der Auftakt zum "offenen Schlagabtausch", zum völligen Verzicht auf irgendwelchen "Pärchen-Betrieb". | ||
Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Eine beiderseits höhere Trefferskala lag im Bereich des Möglichen, zumal Sengewald noch Pfosten (58.) und Latte (85.) traf, beide Torhüter einige prekäre Situationen bereinigten. "Insgesamt ein gerechtfertigtes Weiterkommen der Jenaer, doch wer weiß, wie es gekommen wäre, hätte sich unsere Abwehr nach dem Seitenwechsel nicht gleich zweimal narren lassen", kommentierte Günter Guttmann die Partie. | Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Eine beiderseits höhere Trefferskala lag im Bereich des Möglichen, zumal Sengewald noch Pfosten (58.) und Latte (85.) traf, beide Torhüter einige prekäre Situationen bereinigten. "Insgesamt ein gerechtfertigtes Weiterkommen der Jenaer, doch wer weiß, wie es gekommen wäre, hätte sich unsere Abwehr nach dem Seitenwechsel nicht gleich zweimal narren lassen", kommentierte Günter Guttmann die Partie. |
Aktuelle Version vom 16. April 2023, 20:13 Uhr
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Achtelfinale, Rückspiel |
Saison | Saison 1975/1976 |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 29.11.1975 13:30 Uhr |
Zuschauer | 3.500 |
Schiedsrichter | Klaus Scheurell (Wusterhausen) |
Ergebnis | 4:3 (1:1) |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
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Programmheft |
als PDF |
Aufstellungen
- Jena (gelb-blau/gelb
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
- Dietmar Sengewald, Uwe Neuber, Harald Irmscher
- Klaus Schröder (54. Dieter Noack), Lothar Kurbjuweit, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Riesa (schwarz-rot/schwarz)
- Wolfgang Scharf
- Reinhard Hauptmann
- Matthias Blaseck, Roland Wenzel, Eberhard Lippmann
- Wolfgang Schremmer, Bernd Runge, Thomas Börner
- Roland Freyer, Wolfram Meinert, Wolfgang Schröder (65. Günter Zimmermann)
Trainer: Günter Guttmann
Spielbericht
Nach 4:1 leichtfertig
"Tag der offenen Tür" - so durfte man zumindest die zweite Halbzeit dieses Pokalspiels nennen. "Das 2:1 in Riesa, dann klarer 4:1-Vorsprung, das ließ uns vom Konzept offensiven Fußballs gleich zu leichtfertig zur offenen Spielweise übergehen, die den Riesaern die Resultatsverbesserung ermöglichte", zog Cheftrainer Hans Meyer sein Resümee. Doch man sollte nicht nur die engere Abwehr des Gastgebers tadeln. Im allgemeinen Vorwärtsdrang (Kurbjuweit als Mittelstürmer für den wegen leichter Grippe pausierenden Ducke recht wirkungsvoll), beflügelt durch zwei Tore innerhalb einer Minute nach Seitentausch, vergaßen Stürmer wie Mittelfeldakteure des Gastgebers, daß man sich auch noch auf Deckungsaufgaben zu orientieren hat. Die Stahl-Elf, von beginn an um spielerisch starke Gegenwirkung bemüht, nach Chancen, Ecken (4:9) insgesamt im Nachteil, nutzte den gebotenen Spielraum. Meinerts Solo über 35 m, auch an Weise vorbei und mit Flachschuß zum 2:4 gekrönt, war der Auftakt zum "offenen Schlagabtausch", zum völligen Verzicht auf irgendwelchen "Pärchen-Betrieb".
Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Eine beiderseits höhere Trefferskala lag im Bereich des Möglichen, zumal Sengewald noch Pfosten (58.) und Latte (85.) traf, beide Torhüter einige prekäre Situationen bereinigten. "Insgesamt ein gerechtfertigtes Weiterkommen der Jenaer, doch wer weiß, wie es gekommen wäre, hätte sich unsere Abwehr nach dem Seitenwechsel nicht gleich zweimal narren lassen", kommentierte Günter Guttmann die Partie.
(Peter Palitzsch in "Die Neue Fußballwoche" vom 2. Dezember 1975)