2019/2020 12. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Würzburger Kickers 1:1

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Spieldaten
Wettbewerb 3. Liga, 12. Spieltag
Saison Saison 2019/2020, Hinrunde
Ansetzung FCC - FC Würzburger Kickers
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit So. 20.10.2019 14:00 Uhr
Zuschauer 5.032
Schiedsrichter Patrick Schwengers
(Travemünde)
Ergebnis 1:1 (0:0)
Tore
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Aufstellungen

Trikotfarben
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Jena
Jo Coppens
Dominik Bock, Manuel Maranda, Nico Hammann, Dominic Volkmer, Patrick Schorr (77. Meris Skenderović)
Justin Schau (66. René Eckardt), Maximilian Rohr, Ole Käuper (89. Anton Donkor)
Daniele Gabriele, Kilian Pagliuca
Trainer: Rico Schmitt
Trikotfarben
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Würzburg
Vincent Carsten Müller
Frank Ronstadt, Daniel Hägele, Sebastian Schuppan (87. Leroy Kwadwo), Robert Herrmann
Fabio Kaufmann, Simon Rhein, Patrick Sontheimer (65. Dominik Widemann), Hendrik Hansen, Albion Vrenezi (81. Luke Hemmerich)
Patrick Breitkreuz
Trainer: Michael Schiele

Spielbericht

1:1 GEGEN WÜRZBURGERS KICKERS BEI SCHMITT-DEBÜT

Bei der ersten Drittligapartie unter dem neuen Cheftrainer Rico Schmitt kommt unser FCC gegen die Würzburger Kickers nach 0:1-Rückstand am Ende zu einem 1:1 und sichert sich somit am Ende zumindest einen Punkt der Moral. In Anbetracht von zahlreichen klaren Offensivaktionen und Torchancen hätte unser FCC das Heimspiel eigentlich für sich entscheiden müssen.

Im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Kaiserslautern änderte Rico Schmitt bei seinem Drittligadebüt als FCC-Coach die Startelf auf fünf Positionen: Obermair, Kircher, Eckardt, Skenderovic und Jahn rutschten aus der Anfangself. Dafür spielten Käuper, Hammann, Schorr, Schau und Pagliuca von Beginn an. Taktisch agierte unser FCC in der Defensive mit einer Fünferkette, in der Maranda, Hammann und Volkmer das Zentrum bildeten und Hammann die Rolle eines verkappten Liberos einnahm. Bei den Würzburger Kickers fehlten die gesperrten Gnaase und Pfeiffer. Sie wurden positionsgetreu durch Hansen und Breitkreuz ersetzt.

Nach 120 Sekunden ging erstmals ein Raunen durchs sonnendurchflutete Rund. Im Anschluss an einen Würzburger Freistoß von der linken Seite rutschte Käuper beim Abwehrversuch der Ball über den Fuß. Der Ball flog nah am Tor ins Aus. Der anschließende Eckball blieb folgenlos (2.). Auf der Gegenseite brachte ein Vorstoß von Käuper die erste Möglichkeit für unseren FCC. Er legte den Ball zurück auf Schorr, dessen Pass in die Schnittstelle Bock als Erster erreichte, den Ball jedoch nicht kontrolliert genug abschließen kann (3.). Jenas Schlussmann Jo Coppens war dann wenig später erstmals gefragt, als er einen Schuss des aufgerückten Rechtsverteidigers Ronstadt klären muss (6.). Zehn Minuten später versuchte es Nico Hammann bei einem Freistoß aus mehr als 30 Metern einfach mal direkt. Sein Schuss ging nur knapp am Kasten der Unterfranken vorbei (16.). Unser FCC zeigte sich in der ersten Spielhälfte trotz zahlreicher personeller Umstellungen zumeist gut sortiert und ließ den Gast damit im Offensivspiel nur selten zur Entfaltung kommen. Die Würzburger, die vor der Partie den Plan äußerten, uns ihr Spiel aufzwingen zu wollen, mussten von diesem Vorhaben zunächst Abstand nehmen und sich vor allem auf die eigene Defensive konzentrieren, auch wenn nennenswerte Torchancen im zweiten Drittel der ersten Halbzeit ausblieben. Und so dauerte bis zur 37. Minute, bis erstmals wieder ein Team gefährlich vor das Tor des Gegners kam. Nachdem Ole Käuper am eigenen Strafraum stark den Ball abgrätschte, ging es schnell. Über Gabriele landete das Spielgerät bei Pagliuca im Würzburger Strafraum, doch dem Jenaer Angreifer springt bei der Annahme der Ball zu weit vom Fuß (37.). 120 Sekunden später können die Kickers eine Hammann-Ecke nicht sauber klären, doch mehr als ein Schüsschen von Volkmer kam leider nicht heraus (39.). Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später zielt Käuper beim Abschluss von der Strafraumkante deutlich zu hoch und setzt den Ball in den leicht bewölkten Nachmittagshimmel (40.). Die Präzision fehlte auch Bock von ähnlicher Position nur wenig später (41.). Brenzlig wurde es auf der Gegenseite beim direkten Gegenstoß. Kaufmann hatte auf der rechten Seite viel zu viel Platz. Hammann rauscht am Fünftmeterraum heran und grätscht die Kugel über die Querlatte. Darüber rauschte unmittelbar danach auch ein Schuss von Kaufmann aus gut und gerne 35 Metern (42.). Und so blieb es zur Pause beim torlosen Remis mit einem insgesamt aktiveren Heimteam.

Die 2. Halbzeit begann so ereignisreich, wie die ersten 45 Minuten endeten: Nur 10 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Pagliuca die Möglichkeit zur Führung. Nach einer Rechtsflanke von Bock grätscht der Jenaer Offensivspieler im Würzburger Fünfmeterraum jedoch knapp am Ball vorbei (46.). Doch weiter ging es: Patrick Schorr spielte mit einer klasse Seitenverlagerung den Vorbereiter für Bock. Dieser tanzt Herrmann aus und zieht dann ab, doch Müller im Würzburger Kasten ist auf dem Posten. Wenig später versucht es Bock aus ähnlicher Position direkt. Dem Schuss fehlt jedoch die Genauigkeit, so dass Müller klären kann (50.). Nach einem Pressschlag von Hammann im eigenen Strafraum landet das Spielgerät auf der Gegenseite bei Sontheimer. Dessen ersten Schuss aus spitzem Winkel kann Coppens parieren, den Nachschuss knallt der Würzburger ans linke Außennetz (58.). Eine schöne Kombination über Schorr und Gabriele fand Käuper. Der spielte den Doppelpass mit Eckardt und stand dann 14 Meter vor dem Tor der Gäste recht frei. Doch statt eines satten Torabschlusses brachte Käuper nur einen Schuss mit der Pike zusammen, der zudem völlig unplatziert war. Am Ende freute sich Müller im Tor der Kickers über eine sichere Beute (65.). 120 Sekunden später marschierte Rohr nach vorne und spielte mustergültig auf Bock. Doch er traf die falsche Entscheidung: Er zog von der rechten Strafraumseite flach ab, anstelle das Abspiel auf die beiden mitgelaufenen Mitspieler zu suchen. Der Schuss ging am langen Pfosten vorbei (67.). Und so kam es, wie es kommen musste: Ein Eckball der Würzburger von der rechten Seite landete auf dem Haupt des freistehenden Schuppan. Dessen Kopfball ist platziert und findet den Weg ins linke Toreck. Coppens ist ohne Abwehrchance - 0:1 (69.). Wenn du vorne deine Chancen nicht machst, kassierst du hinten eben mit der ersten Chance der Unterfranken im zweiten Durchgang völlig unnötig den Gegentreffer. Und selbst nach dem Rückstand zeichnete sich auf dem Feld das gleiche Bild: Unser FCC spielte nach vorne und Würzburg tat nur das Allernötigste. Nach einem doppelten Seitenwechsel landete der Ball von Schorr erneut bei Bock. Dieser hat Zeit und Raum, flankt in den Würzburger Strafraum, wo zwei Jenaer den Ball nur knapp verpassen (75.). Wenig später muss der heute sehr auffällige Patrick Schorr aufgrund muskulärer Probleme im rechten Oberschenkel vom Feld. Für ihn kommt mit Skenderovic zugleich eine offensivere Alternative. Ein Alleingang von Gabriele eröffnete die nächste Möglichkeit für unseren FCC. Er dribbelte mit dem Ball am Fuß bis an den Würzburger Strafraum, stoppte und spielte dann quer. Käuper ließ die Kugel passieren und Pagliuca zog aus 18 Metern zentral ab. Sein Schuss war zu ungefährlich und konnte von Müller gefangen werden (80.). Wenig später war es dann endlich soweit: Unser FCC belohnte sich für seine mutige Vorstellung: Torhüter Müller unterlief eine Flanke von der linken Seite und ließ sein Tor damit verwaist. Bock spielte quer auf Pagliuca, der sich noch einmal kurz drehte und dann mit voller Entschlossenheit aus 10 Metern zum Ausgleich vollendete - 1:1 (81.). Es entwickelte sich eine emotionale Schlussphase, in der die 5.000 Zeiss-Fans auf den Rängen alles taten, um ihrem Team zum Sieg zu verhelfen. In der ersten Minute der dreiminütigen Nachspielzeit tankte sich der eingewechselte Donkor durch die Würzburger Defensive. Er spielte quer auf Eckardt, dessen Schuss jedoch die Präzision fehlte (90.+1). Und so blieb es am Ende beim 1:1. Einem Punkt für die Moral unseres FCC. Aufgrund der tabellarischen Situation hätte es eigentlich mehr sein müssen, aufgrund des Spielverlaufs auch deutlich mehr sein können.

Stimmen zum Spiel

Michael Schiele: „Bei einem neuen Trainer weiß man nicht, was einen erwartet. Ob Viererkette oder Fünferkette. Ich denke, dass wir heute über 90 Minuten nicht das Spiel aufziehen konnten, das wir mit der Selbstverständlichkeit auch in den vergangenen Spielen gezeigt haben. In der 1. Halbzeit können wir vielleicht ein Tor machen. In der 2. Halbzeit ist Jena top reingekommen mit einer riesen Chance, vermutlich der besten Chance des gesamten Spiels. Wir haben dann aus einem Standard aus dem Nichts das Tor gemacht. Das ist gegen eine große, physisch starke Mannschaft nicht einfach. Wir haben dann vergessen, das zweite Tor zu machen – mit etwas Glück. Vor dem 1:1 waren wir zu wild hinten drin. Wir müssen da besser kommunizieren. Der Punkt ist gerecht für beide Seiten. Wir nehmen den mit.“

Rico Schmitt: "Obwohl Würzburg Pfeiffer und Gnaase ersetzen musste, hat man gemerkt, dass sie sehr gesetzt, sehr souverän im Aufbauspiel sind. Dass auch Automatismen besser funktionieren, als es vielleicht bei uns aktuell ist. Wir haben auf gewisse Tugenden, auf Basics Wert gelegt. Das sind aktuell die Dinge, die wir umsetzen wollen und müssen, um erfolgreich in der Liga stattzufinden. Es war ein sehr laufintensives, sehr kampfbetontes Spiel. Wir mussten alle ein Stück weit mehr arbeiten, mehr leisten für die Mannschaft. Das ist mit dem Anlaufen häufig mit hohem Aufwand verbunden, weil das Würzburg sehr klug, sehr geschickt gemacht hat. Das haben wir in der 2. Halbzeit etwas besser gemacht, indem wir uns auch mal haben fallen lassen. Trotzdem haben wir zwei, drei gute Gelegenheiten in der 1. Halbzeit. Ich denke da an Käuper, auch Pagliuca kann ein Tor machen aus der Flankensituation. Das 0:0 zur Halbzeit war in Ordnung. In der 46. Minute kann es gleich 1:0 stehen, nach Bocks Flanke. Umso mehr freut es mich für die Mannschaft, für Pagliuca, dass er bei seiner dritten Abschlusssituation trifft und das enorm wichtige 1:1 erzielt. Es war wichtig, zurückgenommen, da wir de facto aus dem Nichts das 0:1 kassiert hatten. Wir hatten bei Standards eine klare Zuteilung. Da war Dominic viel zu weit weg von Schuppan, der bekanntermaßen sehr gut köpfen kann. Das nehmen wir mit in die nächste Aufgabe. Was für mich noch viel wichtiger ist, ist wie die Mannschaft eine Reaktion gezeigt hat. Am Ende war es ein offener Schlagabtausch für beide Seiten, wo jeder seine Abschlusschancen hatte. Gerade in der Phase, wo wir gut drauf waren, haben wir beste Möglichkeiten, um in Führung zu gehen – durch Käuper, Bock. Das hätte ich auch mal gerne gesehen, wie wir das verteidigt hätten. Das heben wir uns auf für die nächsten Spiele. Unter dem Strich ist es aufgrund des zwischenzeitlichen Rückstands ein Punktgewinn. Nach dem Rückstand herrschte eine sehr sehr emotionale und positive Atmosphäre im Stadion. Diese hat geholfen, dass die letzten 10 bis 12 Minuten noch einmal jeder Spieler das Letzte aus sich herausgeholt hat. Jeder hat alles gegeben. Wir haben einen Punkt geholt. Es geht weiter!"

--Frank Cichos