2019/2020 21. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SC Preußen Münster 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 2019/2020, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - SC Preußen Münster |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 25.01.2020 14:00 Uhr |
Zuschauer | 4.840 |
Schiedsrichter | Mitja Stegemann (Bonn) |
Ergebnis | 1:2 (0:1) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Raphael Obermair, Marius Grösch, Dominic Volkmer (46. Dominik Bock), Nico Hammann, Pierre Fassnacht
- René Eckardt (46. Meris Skenderovic, 77.), Daniel Stanese, Daniele Gabriele (76. Ole Käuper)
- Kilian Pagliuca, Julian Günther-Schmidt
- Trainer: Rico Schmitt
- Münster
- Maximilian Schulze Niehues
- Simon Scherder, Jan Löhmannsröben, Okan Erdogan
- Fridolin Wagner, Julian Schauerte, Kevin Rodrigues Pires (74. Nico Brandenburger), Philipp Hoffmann, Maurice Jerome Litka (46. Seref Özcan)
- Lucas Cueto, Luca Schnellbacher (80. Marco Königs)
- Trainer: Sascha Hildmann
Spielbericht
VERDIENTE NIEDERLAGE IM KELLERDUELL
Im Aufeinandertreffen der beiden Tabellenschlusslichter hat der FC Carl Zeiss eine 1:2-Heimniederlage einstecken müssen. Beide Treffer für Preußen Münster erzielte Lucas Cueto. Julian-Günther Schmidt war der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen.
Die ersten Torszenen der Partie spielten sich im Gästestrafraum ab. Mit einem Solo von der rechten Seite erreichte Obermair die Grundlinie, passte scharf in die Mitte, wo Torhüter Schulze Niehues zur Stelle war (5.). Nach elf Minuten brachte Hammann einen langen Freistoßball auf Volkmer, der jedoch zu sehr in Richtung SC-Keeper köpfte. Beide Mannschaften agierten mit nahezu identischen taktischen Formationen, hinten mit einer Dreierkette plus variablen Außenpositionen. So wurde es zumeist recht eng im Mittelfeld und die rar gesäten Offensivaktionen während der ersten halben Stunde ergaben sich in der Regel nach gegnerischen Ballverlusten und Standards. Wobei wir auf die eine Standardsituation in der 32. Minute allzu gern verzichtet hätten, handelte es sich dabei doch um einen Handelfmeter für die Gäste. Nach Volkmers Ballberührung hart an der Strafraumgrenze zeigte Schiedsrichter Mitja Stegemann auf den Punkt. Lucas Cueto schickte Jo Coppens in die andere Ecke. Einige Zuschauer hatten den Referee fortan ein wenig auf dem Kieker. Doch führte eine Ballberührung mit der Hand in ungewöhnlicher Armhaltung - mit der ursprünglich der Gegenspieler auf Distanz gehalten werden sollte - durchaus zurecht zum Strafstoß. Weil Volkmer damit aber keine erkennbare Torchance verhindert hatte, blieb ihm die Gelbe Karte erspart. Die gab es erst drei Minuten später wegen Meckerns. Für die verbleibenden Minuten in Hälfte eins übernahmen die nun sichtlich beflügelten Münsteraner die Initiative, bei denen Sascha Hildmann zum Jahreswechsel den erfolglosen Sven Hübscher als Cheftrainer abgelöst hatte. Doch blieb die extreme Chancenarmut aus der ersten halben Stunde dem Geschehen auch noch bis zum Pausenpfiff erhalten.
Jenas Coach Rico Schmitt wollte bei einem 0:1-Rückstand im Kellerduell nicht auch noch eine Unterzahl riskieren und ließ seine beiden mit Gelb vorbelasteten Kicker in der Kabine. In Minute 52 köpfte Schellbacher aufs Tor. Jo Coppens, obwohl nun gegen die tiefstehende Wintersonne blickend, zeigte sich auf dem Posten. Drei Minuten darauf foulte der Ex-Jenaer Jan Löhmannsröben Pagliuca vorm Strafraumeck. Hammann versuchte es direkt, drehte das Leder um die Mauer herum ans Außennetz. Genau eine Stunde war vorbei, als Pagliuca im Sechzehner zum Schuss kam. Diesen vermochte Schulze Niehues zwar zu parieren, jedoch nur unkontrolliert nach vorn auf Julian Günther-Schmidt, welcher sich die Chance nicht entgehen ließ und aus 10 Metern vollendete. Obwohl beide Mannschaften noch vollzählig auf dem Platz waren, schien im Mittelfeld jetzt mehr Platz als noch im Anfangsdrittel der Partie und ja, man konnte den Eindruck gewinnen, dass da noch mehr gehen könnte für den FC Carl Zeiss. Doch das keimende Pflänzchen Hoffnung wurde bereits sieben Minuten nach dem 1:1 zertreten. Es war zweifellos ein sehenswerter Schuss von Lucas Cueto, der zur erneuten Führung des SC führte. Doch darf man den Stürmer natürlich auch nicht derart ungehindert zum Schuss kommen lassen.
Kann der FCC ein weiteres Mal zurückkommen? Für Julian Günther-Schmidt bietet sich prompt die Gelegenheit dazu, es Cueto gleich zu tun und ebenfalls zum Doppeltorschützen zu werden. Als sein Ball gerade noch so zur Ecke abgewehrt werden kann, geht ein Raunen durchs Stadionrund, so knapp war das (71.). Sechs Minuten später. Skenderovic trifft Löhmannsröben mit hohem Bein an der rechten Schläfe. Der Schiedsrichter hat die Gelbe Karte schon in der Hand, während er zum Tatort rennt. Als er sieht, dass Löhmannsröben eine blutende Wunde am Kopf davongetragen hat, steckt er Gelb wieder ein, nestelt an der Gesäßtasche und stellt Skenderovic vom Platz. Diese Rote Karte ist sehr viel diskussionswürdiger als der Handelfmeter, da die Verletzung ohne Vorsatz aus einem Zweikampf um den Ball entstanden war. Löhmannsröben konnte im Übrigen weiterspielen.
Auch mit einem Mann weniger spielen die Jenaer weiter auf den Ausgleich, was bleibt ihnen auch anderes übrig. In der 82. Minute versucht der eingewechselte Käuper, mit einem Kopfball den gerade etwas weiter vorm Kasten stehenden Gästeschlussmann zu überlupfen. Schulze Niehues muss sich ganz lang machen, um das Leder über die Latte zu bekommen. Auf der Gegenseite lässt Wagner drei Minuten vor Schluss die Chance zur Spielentscheidung liegen. Dann ist die vierte und damit letzte Minute der Nachspielzeit angebrochen. Pagliuca wird in 19 Metern Torentfernung von den Beinen geholt und es gibt nochmal Freistoß. Als Hammann kurz vor dessen Ausführung die Seite wechselt, ist klar, dass diesmal Bock schießen wird. Er setzt das Leder knapp über die Torlatte. Abpfiff.
Stimmen zum Spiel
Sascha Hildmann: "Zu Beginn hat man die Nervorsität gespürt, ganz klar bei dieser Konstellation. Doch nach 15 Minuten konnten wir mehr Ballbesitz erringen, haben nichts zugelassen und gut gegen den Ball gespielt. In der 2. Halbzeit mussten wir das zweite Tor machen, machten es nicht und kurz darauf fiel der Ausgleich. Da dachte ich, dass es nun schwer werden würde. Meine Jungs haben es aber gut weggesteckt, das zweite Tor gemacht und damit einen Sieg eingefahren, der sehr wichtig ist für den Verein und von dem wir hoffen, dass er ein wenig mehr Sicherheit geben wird. Jena wünsche ich alles Gute für den Rest der Runde, auch wenn es eine harte Zeit ist, aber es geht immer weiter."
Rico Schmitt: "Die Mannschaft und ich sind natürlich enttäuscht, weil wir die ordentliche Vorbereitung nicht aufs Feld gebracht haben. Es war ein schwaches Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir zu kompliziert gespielt, da war Münster griffiger. Wir taten uns extrem schwer, überhaupt eine Torchance heraus zu spielen. Die zweite Halbzeit war Münster deutlich besser. Situationen wie jene, die zum Ausgleich führte, hätte ich mir mehr gewünscht. Nach dem 1:1 hatte man das Gefühl, es ginge noch mehr. Beim 1:2 ließen wir den Schützen viel zu unbehelligt. Die Rote Karte müssen wir akzeptieren, es war aber eine sehr harte Entscheidung, weil keine Absicht. Wir sind enttäuscht, wobei ich schon unter der Woche gesagt habe, dass wir den restlichen Saisonverlauf nicht allein am ersten Spiel werden festmachen können."
Bester Jenaer : Coppens