2023/2024 26. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 26. Spieltag |
Saison | Saison 2023/2024, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - FC Rot-Weiß Erfurt |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 16.03.2024 16:00 Uhr |
Zuschauer | 12.500 |
Schiedsrichter | Michael Näther (Neschwitz) |
Ergebnis | 3:1 (1:0) |
Tore | |
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Programmheft |
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Aufstellungen
- Jena
- Kevin Kunz
- Nils Butzen (46. Paul Krämer), Burim Halili, Bastian Strietzel, Justin Smyla
- Pasqual Verkamp (78. Maurice Hehne), Justin Petermann (76. Lukas Lämmel), Justin Schau, Joel Richter
- Cemal Sezer (90. Max Grimm), Elias Löder
- Trainer: Henning Bürger
- RWE
- Lukas Schellenberg
- Lucas Zeller, Andrej Startsev, Kwabe Schulz (89. Raphael Jacky)
- Ismael Mansaray (72. Daniel Krasucki), Daniel Muteba (72. Kay Seidemann), Artur Mergel, Erik Weinhauer (89. Maxime Langner), Paul Lehmann
- Romarjo Hajrulla, Michael Seaton
- Trainer: Fabian Gerber
Spielbericht
FCC GEWINNT DAS DERBY MIT 3:1
Unser FCC gewinnt das Derby in der mit 12.500 Zuschauern restlos ausverkauften ad hoc Arena im Ernst-Abbe-Sportfeld mit 3:1 (1:0). Justin Petermann und zweimal Elias Löder erzielten hierbei die Treffer für unsere Farben und führten unseren Klub zu einem absolut verdienten Derbysieg!
FCC-Coach Henning Bürger schickte in der 107. Auflage eines der traditionsreichsten Derbys in Deutschland wenig überraschend die gleiche Startelf auf den Platz, die in der Vorwoche beim deutlichen 5:1-Erfolg bei Viktoria Berlin überzeugte. Beim Gast, der vor der Partie aus personellen Gründen gar laut über einen Antrag auf Verlegung der Partie beim NOFV nachdachte, gab es in der ersten Elf nur zwei Veränderungen im Vergleich zum 2:2 gegen Eilenburg in der letzten Woche: Anstelle von Til Schwarz und Caniggia Elva begannen Ismael Mansaray und Romarjo Hajrulla. Kurzum: Mit Ausnahme des Umstands, dass auf der Auswechselbank von RWE zwei Ersatztorhüter saßen, viel Lärm um nichts.
Vor 12.500 Zuschauern in der ausverkauften ad hoc Arena im Ernst-Abbe-Sportfeld übernahm unser FCC früh das Kommando, tat sich jedoch zu Beginn gegen eine bei gegnerischem Ballbesitz mit Fünferkette in der Defensive agierende Mannschaft aus Erfurt schwer. Damit sich der Abwehrriegel der Gäste erst gar nicht bilden konnte, versuchte unser Team nach Ballgewinn schnell umzuschalten und das Mittelfeld direkt zu überbrücken. Hierbei fehlte in der Anfangsphase bei der einen oder anderen Umschaltsituation jedoch noch die Präzision beim letzten Anspiel. Nach einer Viertelstunde zeigte sich Erfurt erstmals in der eigenen Offensive: Mergel schickte Lehmann, der sich zunächst durchsetzen kann, dann jedoch vom aufmerksamen Burim Halili am Flankenball gehindert werden kann (15.). Auf der Gegenseite bekommt unser FCC nach einem Foulspiel von Seaton an Smyla einen Freistoß an der linken Außenlinie zugesprochen. Justin Petermann zieht die Kugel gefährlich vor das Tor, wo Burim Halili hochsteigt, den Ball aber nicht mehr entscheidend berührt. Doch geschenkt: Durch die Aktion ist RWE-Schlussmann Schellenberg derart verwirrt, dass er die Kugel durch die Beine ins eigene Tor springen lässt – 1:0 (21.). Die Führung war der verdiente Lohn für einen couragierten Auftritt unserer Farben. Die Gäste zeigten sich durch den Rückstand durchaus verunsichert. Erst nach einer halben Stunde kamen sie unserem Tor erstmals wieder etwas näher: Ein Freistoß aus dem Mittelkreis landet bei Weinhauer, der jedoch aus halblinker Position deutlich verzieht (30.). Auch im Anschluss an einen Eckball fünf Minuten später verfehlt der Rückennummer 30 der Erfurter klar (35.). Fast zu einer Kopie des 1:0 entwickelte sich fünf Zeigerumdrehungen vor der Pause eine Freistoßmöglichkeit für unseren FCC. Erneut war es Justin Petermann, der, aus 32 Metern zentraler Position, den Ball in den Strafraum der Gäste schlug. Diesmal stieg Cemal Sezer vor dem Erfurter Schlussmann hoch, der sich jedoch nicht ein zweites Mal überlisten ließ (40.). 180 Sekunden vor Ende der ersten 45 Minuten sieht Joel Richter an der linken Außenlinie stehend, dass Cemal Sezer im Zentrum völlig freisteht und setzt ihn mittels Diagonalball klasse in Szene. Sezer dringt in den Erfurter Strafraum ein, wartet mit dem Abschluss aber leider eine Sekunde zu lange, so dass Startsev die Situation per Grätsche in höchster Not bereinigen kann (44.). Auf der Gegenseite bringt Mergel einen Eckball von der rechten Seite auf den Kopf von Hajrulla, der die Kugel jedoch nur an die Aufhängung des Tornetzes köpft. Doch damit war die erste Spielhälfte noch nicht beendet: Jena treibt die Kugel noch einmal über die rechte Seite nach vorne. Elias Löder fasst sich aus 15 Metern ein Herz und zieht, schon fast im Liegen, ab. Lukas Schellenberg im Tor der Gäste kann die Kugel über die Querlatte lenken (45.). Somit ging es mit einer verdienten 1:0-Führung für unseren FCC in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte brachte Henning Bürger Paul Krämer für den verletzten Nils Butzen positionsgetreu auf der Rechtsverteidigerposition in die Partie. Die Gäste kamen druckvoll aus der Pause und suchten nun etwas häufiger ihr Heil in der Offensive. Das eröffnete gleichzeitig etwas mehr Raum für unsere Farben. Dennoch ergaben sich für beide Teams in den ersten 15 Minuten der zweiten Spielhälfte keine echten Torchancen. Doch die erste für unseren FCC führte unmittelbar zum zweiten Treffer: Der Ball wird von Erfurts Zeller unsauber zum eigenen Schlussmann Schellenberg zurückgespielt. Elias Löder riecht den Braten, stört den Keeper und erzwingt damit den Fehler. Schellenberg versucht noch, die Kugel in höchster Bedrängnis rauszuschlagen, doch Löder hält den Fuß hin und befördert damit das Spielgerät unter dem Jubel der Massen postwendend in das Tor der Gäste - 2:0 (62.). Doch die Zwei-Tore-Führung für unsere Farben hielt nur 10 Minuten. Lehmann trieb die Kugel über die linke Seite nach vorne. Im eigenen Strafraum verpassen gleich mehrere Jenaer Spieler das Spielgerät. Weinhauer steht richtig und vollendet flach und für Kevin Kunz unhaltbar zum 2:1 (72.). Aber es dauerte keine 180 Sekunden, bis unser FCC die Führung wieder auf zwei Treffer ausbaute. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld wird der Ball schnell auf Elias Löder weitergespielt. Der läuft mit der Kugel am Fuß noch 20 Meter und zieht dann absolut cool trocken und unhaltbar ab - 3:1 (75.). Für Elias Löder war dieser zweite Treffer am heutigen Tag bereits der 18. Treffer in der laufenden Saison in der Regionalliga Nordost.
Was dann folgte, hat mit Fußball nicht das Geringste zu tun: Aus dem Block der Erfurter werden mindestens vier Leuchtraketen in die nur wenige Meter entfernten Fanblöcke A und B auf der Jenaer Westtribüne geschossen und treffen dort sitzende Zuschauer. Durch derartige Aktionen werden schwerste Verletzungen vorsätzlich in Kauf genommen. Schiedsrichter Michael Näther unterbricht die Partie ab Minute 80 zunächst und bittet dann beide Mannschaften in die Kabine, nachdem es zu weiteren Böllerwürfen aus dem Gästeblock kommt. Mannschaftskapitän Bastian Strietzel, der heute sein 100. Pflichtspiel für unseren FCC bestritt, versuchte dann, die durch die Aktion eines Teils der Gästefans aufgebrachten Heimzuschauer zu einem Verlassen des unteren Bereichs in Block A zu bewegen. Da sie dieser Aufforderung nachkamen, kehrten beide Teams nach mehr als 25 Minuten auf den Rasen zurück und die Partie konnte fortgesetzt werden. Die erste Szene nach der Fortsetzung des Spiels gehörte den Gästen. Ein Flankenball von der rechten Seite landet auf dem Kopf von Hajrulla, der jedoch das Tor von Kevin Kunz verfehlt (81.). Auf der Gegenseite behauptet Elias Löder gegen zwei Gegenspieler klug den Pall, leitet weiter auf Paul Krämer, der flach auf den mitgelaufenen Sezer spielt. Dieser drückt die Kugel in Richtung Tor, doch unmittelbar vor der Torlinie kann ein Erfurter für seinen bereits geschlagenen Torhüter klären (82.). 120 Sekunden später bringt der eingewechselte Lukas Lämmel einen Eckball mustergültig auf den Schlappen von Elias Löder, doch dessen Schuss geht knapp links neben das Tor (84.). Somit bleibt es am Ende beim verdienten 3:1-Derbysieg für unseren FCC!
Stimmen zum Spiel
Fabian Gerber (Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt): „Henning, dir und deiner Mannschaft Glückwunsch zu 3 Punkten. Wir sind gut drin im Spiel, wollten Jena wenig Räume anbieten, haben es kompakt gemacht. Das ist uns da auch gut gelungen. Wir haben wenig Torchancen zugelassen. Dann leider, wie es oft in der Saison passiert, durch einen unnötigen Freistoß in Rückstand geraten. Dieses 1:0 hat Jena natürlich in die Karten gespielt. Das wollten wir verhindern. Wir wollten so lange wie möglich die 0 halten, kein Gegentor bekommen, denn dann weiß man ja auch, was dann los ist in einem Derby. Wir gehen mit 0:1 in Halbzeit. Ich gebe meinen Jungs nochmal etwas vor, stellen etwas um. Ich glaube, dass es dann auch wieder ein offenes Spiel ist. Aber dann machen wir mehr oder weniger ein Eigentor. Muss man ganz klar sagen. Krasse individuelle Fehler. Dann kommst du zurück, machst das 2:1, bäumst dich nochmal auf, hast nochmal das Gefühl, dass Jena wackelt und wir dadurch bisschen Schwung bekommen. Und dann wieder ein unnötiger Ballverlust. Wir sind hinten komplett offen. Das darf uns nicht passieren. Löder läuft dann alleine aufs Tor über 30 bis 40 Meter. So kannst du kein Spiel gewinnen. So kannst du kein Derby gewinnen. Das haben wir bereits die letzten Wochen so gesehen und so erlebt. Wir haben das auch im Vorfeld mehrfach angesprochen. Wenn du solche katastrophalen individuellen Fehler machst, wie wir sie heute gemacht haben, dann kannst du nicht gewinnen. Das ist bitter für uns. Eine extrem bittere Niederlage.“
Henning Bürger (Trainer des FC Carl Zeiss Jena): „Im Großen und Ganzen kann ich Fabians Einschätzung folgen. Der Spielverlauf war so, wie er es dargestellt hat. Ich denke, dass dieses erste Tor durch einen Standard in einem Derby immer wichtig ist. Die Aufregung war auch bei unserer Mannschaft groß. Wir haben auch gemerkt, dass Erfurt etwas tiefer steht und uns wenig Räume hinter der Kette anbietet. Für uns war wichtig, dass wir dadurch eine gewisse Dynamik in unseren Aktionen beibehalten, die Schlagzahl hochhalten. Das 2:0 kam in einem extrem günstigen Moment. Das war eine Phase, in der ich mit unserem Spiel nicht zufrieden war. Dominanz ist das so das Stichwort. Man möchte so ein Derby extrem dominant bestreiten und möglichst viele Ballbesitzsituationen haben. Das war heute aufgrund dieses Derbys nicht unbedingt der Fall. Aber ich bin auch nicht unzufrieden. Wir haben im richtigen Moment die Tore geschossen und deshalb verdient gewonnen. Ich bin total stolz auf die Truppe, die alles rausgehauen hat. Dieser Break am Ende ist für niemanden gut, weder für die Zuschauer noch für die Spieler. Eine Mannschaft, die dann eine Viertelstunde in der Kabine sitzt und dann nochmal hochfahren muss. Man muss das so annehmen und das haben unsere Jungs klasse gemacht. Man spürt dann natürlich auch den Geist in der Truppe, dass man das unbedingt erfolgreich zu Ende spielen möchte. Und das haben wir dann getan. Ich bin sehr happy und stolz auf die Mannschaft.“
--da Silva