1952/1953 08. Spieltag: BSG Rotation Dresden - BSG Motor Jena 6:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 8. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Rotation Dresden - BSG Motor Jena |
Ort | Paul-Gruner-Stadion in Dresden |
Zeit | So. 26.10.1952 14:30 |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Hans-Georg Neumann (Forst) |
Ergebnis | 6:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Dresden (schwarz-weiß)
- Fritz Ritter
- Kurt Hoegg, Werner Jochmann
- Christoph Albig (77. Rudi Clemens), Günter Engelstädter, Rolf Dietz
- Werner Frenzel, Felix Vogel, Harry Arlt, Lothar Müller, Eberhardt Petersohn
Trainer: Kurt Hallmann
- Jena (weiß-rot)
- Rolf Jahn
- Harry Heiner, Georg Buschner
- Hans Ziehn, Karl Oehler (46. Bernhard Schipphorst), Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Helmut Flämmich, Dieter Streller, Gerhard Frank, Siegfried Woitzat
Trainer: Kurt Findeisen
Spielbericht
Motor blieb Oberligabeweis schuldig
Zum ersten Male stellte sich der Neuling Motor Jena in Dresden gegen Rotation vor und konnte seine Oberligafähigkeit nicht unter Beweis stellen. Dies mag im Sturm am Fehlen des Auswahlspielers Schnieke gelegen haben, doch knüpfte Rotation zum anderen an die gegen Volkspolizei und Turbine Halle gezeigten guten Leistungen an. Und da hatten die Gäste noch Glück, daß die Platzherren beim Stande von 6:0 die Lust verloren und scheinbar keine weiteren Treffer schießen wollten. Wenn bei Jena der Sturm schon in den vorhergehenden Spielen nichts Überragendes geboten hatte, so war doch die Abwehr stets im Bilde gewesen und ließ nur elf Tore zu. Das Versagen in Dresden führte Trainer Findeisen zu einem großen Teil auf das lustlose Spiel in der ersten Hälfte von Mittelläufer Oehler zurück, den er auf Grund dessen für die nächste Zeit sperren will.
So wie es die Anhänger von Rotation erwarteten, so begann das Spiel: Schnelle, flache Angriffe mit wirbligem Sturmspiel gegen das die Gäste keine Einstellung fanden. Tore mußten so zwangsläufig fallen. Wenn sich dabei Arlt mit drei Treffern besonders hervortat, dann hat er das erstens seinem nimmermüden Laufen und Rochieren und zweitens dem klugen Zuspiel seiner Kameraden zuzuschreiben. Der rechte Flügel überwand dabei mit schnellem Dreieckspiel die Gegenspieler und schuf so in erster Linie die Grundlage zum Erfolg. Die vorn geschossenen Tore konnten unter Umständen bei einem Jenaer Sturm , der sich mehr zum Schießen entschlossen und sich nicht auf Einzelaktionen verlassen hätte, sogar entscheidend sein. So aber half auch der zeitweise kämpferische Einsatz Jenas nichts.
Nur am dritten bzw. sechsten Tor, als sich Rotation Schonung auferlegte und überheblich wurde (Hand-Elfmeter - Verwandlung durch Torwart Ritter), konnten die Jenaer mehr eigene Angriffe aufziehen, die aber ebenfalls nicht überzeugten, zumal in den letzten Minuten einigen Spielern Kondition fehlte.
Warum spielte Motor Jena übrigens ohne Rückennummern? Wie wir erfuhren besitzt die Mannschaft überhaupt noch keine gezeichneten Jerseys.
Im wenig Höhepunkte aufweisenden Reservespiel gab es ein 1:1-Unentschieden.
(Klaus Mittenzwei in "Die Neue Fußballwoche" vom 28. Oktober 1952)