1952/1953 07. Spieltag: BSG Motor Jena - BSG Motor Gera 1:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 7. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Motor Jena -BSG Motor Gera |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 19.10.1952 15:00 |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Erich Franke (Jahnsdorf) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Rolf Jahn
- Harry Heiner, Georg Buschner
- Hans Ziehn, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Helmut Flämmich, Dieter Streller, Gerhard Frank, Karl Schnieke
Trainer: Kurt Findeisen
- Gera
- Siegfried Offrem
- Bringfried Müller, Werner Köhler
- Karl-Heinz Marx, Kurt Golde, Übel
- Manfred Kaiser, Herbert Pätzold, Horst Freitag, Kurt Langethal, Horst Menge
Trainer: Oskar Büchner
Spielbericht
Schnieke und Kaiser - die Triebfedern
Den Kampf am Tabellenende hat zunächst Motor Jena für sich entschieden. Trainer Findeisen hatte zu diesem Spiel in seiner Mannschaft eine wichtige Umstellung vorgenommen. Mannschaftskapitän und Senior Schipphorst saß als Ersatzmann am Spielfeldrand und dafür standen die beiden Geraer Neuzugänge Buschner und Heiner in der Verteidigung. Dieser Schachzug war nicht schlecht; denn beide Spieler lösten diese Aufgabe gegen den ihnen bekannten wendigen Geraer Sturm mit Bravour. Besonders hervorzuheben ist die unbedingte Fairneß, mit der beide Mannschaften den Kampf durchführten.
Es dauerte eine geraume Zeit, ehe sich die Mannschaften bei der für beide Teile hohen Bedeutung dieser Auseinandersetzung zu einer einheitlichen Leistung fanden, doch als sich die Nervosität gelegt hatte, begann das Spiel auf beiden Seiten zu laufen. Schnieke bei Jena, Kaiser bei Gera waren einmal mehr die Spielmacher in ihren Angriffsreihen. Beide Mannschaften spielten betont offensiv und bevorzugten den Flachpaß. Jedoch nur bis zur Strafraumgrenze konnten die Stürmer den Ball unter ihrer Kontrolle halten. Dann scheiterten sie an den vier aufgebauten Abwehrriegeln. Den einzigen Treffer erzielte Schnieke auf eine Flanke von Gödicke, die Müller nicht mit dem Kopf erreichen konnte.
Obwohl der Geraer Sturm das größere Verständnis bei seinem Kombinationsspiel zeigte und auf den Flügeln stärker besetzt war, kam von allen fünf Stürmern nur selten ein Torschuß. Golde und Oehler waren auf beiden Seiten die stützende Abwehr. Gut die Außenläufer, von denen sich Marx und auch Ziehn oft als sechste Stürmer ihrer Kollektive in das Angriffsspiel einschalteten. Auffällig die genaue Manndeckung auf beiden Seiten. Beide Mannschaften kämpften mit stärkster Konzentration und hartem Einsatz, jedoch wurde die Grenze des Erlaubten nicht überschritten. Das Spiel stand, trotz der geringen Torausbeute, durchaus auf beachtlicher Höhe, und es muß gesagt werden, daß sich Motor Jena und auch Motor Gera noch lange nicht aufgegeben haben. Im technischen Können halten sie bestimmt mit den meisten Oberligamannschaften Schritt.
Das Spiel der Reserve gewann Gera mit mit 3:1 (2:1). Dabei enttäuschte die Jenaer Mannschaft, die trotz einer leichten Feldüberlegenheit und der zahlreichen Torchancen eine Niederlage einstecken mußte. In der Geraer Abwehr stand Zergiebel, der an dem Erfolg seiner Mannschaft hervorragenden Anteil hat.
(Heinz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 21. Oktober 1952)