1952/1953 09. Spieltag: BSG Motor Jena - BSG Empor Lauter 4:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Motor Jena -BSG Empor Lauter |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 02.11.1952 14:30 |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Erich Schau (Chemnitz) |
Ergebnis | 4:1 |
Tore | |
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena (weiß-rot)
- Wolfgang Brünner
- Georg Buschner, Bernhard Schipphorst
- Harry Heiner, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Hans Ziehn, Siegfried Woitzat, Gerhard Frank, Karl Schnieke
Trainer: Bernhard Schipphorst
- Lauter (blau)
- Herrmann Roth
- Ernst Wüst, Konrad Schubert
- Rudolf Schneider, Rudolf Hertzsch, Hans Meier
- Herbert Zwahr, Gottfried Schubert, Joachim Vogel, Walter Espig (46. Rolf Leeb), Karl-Heinz Mohr
Trainer: Walter Fritzsch
Spielbericht
Woitzat im Zentrum auf richtigem Posten
Das Dresdener Spiel hatte zu einer Differenz zwischen der Motor-Elf und ihrem Trainer Findeisen geführt, der diesmal nicht am Spielfeldrand saß, sondern Urlaub genommen hatte, und gerade als wollten die elf Spieler beweisen, daß seine nach der Dresdener Niederlage getroffene Feststellung falsch war, legten sie diesmal einen Spieleifer an den Tag, der alle überraschte und ihre Aktionen unwiderstehlich machte. Die größte Überraschung aber war das Mittelstürmerspiel des bisherigen Linksaußen Woitzat, der die nicht ganz sattelfeste Lauterer Hintermannschaft ständig durcheinanderwirbelte.
Endlich konnten auch die Jenaer Fußballfreunde mit ihrer Mannschaft zufrieden sein, die nach der Dresdener Niederlage nicht zusammengebrochen, sondern eher zu einem starken Kollektiv zusammengewachsen ist. Verständnisvolles Zusammenspiel, restloser körperlicher Einsatz und selten gesehene Schußfreudigkeit schufen die Voraussetzung zu dem klaren Sieg. Die Lauterer konnten dem drangvollen Spiel nur in den ersten 45 Minuten standhalten, als bei ihnen Espig noch die Angriffsaktionen ankurbelte. Als dieser aber nach dem Wechsel wegen Verletzung nicht wieder mit auf das Feld kam und durch Leeb ersetzt wurde, war dem Lauterer Spiel die Gefährlichkeit genommen. Das kann aber die gute Leistung der Jenaer nicht herabmindern, die von der ersten Minute an das Tempo und auch das Spielgeschehen auf dem grünen Rasen bestimmten. Schnieke, Frank und Woitzat deckten die Schwächen der Lauterer Abwehr schonungslos auf, so daß die Erfolge nicht ausbleiben konnten. Vor allem war Schnieke in bester Spiellaune und von seinem Gegenspieler nur schwer zu halten. Sämtliche Jenaer Treffer entsprangen guter kollektiver Zusammenarbeit zwischen Stürmerreihe und der in Aufbau und Abwehr gleichguten Läuferreihe. In der Abwehr war wieder Oehler, gemeinsam mit Schipphorst und Buschner, ein nicht zu überwindendes Bollwerk. Beide Mannschaften hielten das Tempo über 90 Minuten durch und zeigten damit ihre ausgezeichnete Kondition.
Schiedsrichter Schau (Chemnitz) übersah oft die Vorteilsregel, hatte aber im allgemeinen das Spiel stets in der Hand.
Die Reservemannschaften trennten sich unentschieden 0:0. Bei beiden Mannschaften überragten die Abwehrreihen.
(Heinz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 4. November 1952)