1967/1968 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Lokomotive Stendal 1:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 13. Spieltag |
Saison | Saison 1967/1968, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Lokomotive Stendal |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 23.12.1967 14 Uhr |
Zuschauer | 4.000 |
Schiedsrichter | Manfred Heinemann (Erfurt) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-blau)
- Wolfgang Blochwitz
- Heinz Marx, Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Gerd Brunner, Rainer Schlutter
- Udo Preuße, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke
- Trainer: Georg Buschner
- Stendal (Schwarz-rot/schwarz gestreift)
- Hans Zeppmeisel
- Ernst Lindner, Siegfried Nathow, Dieter Busch, Günther Prebusch
- Ernst Weiser, Kurt Liebrecht
- Manfred Felke, Gerd Backhaus, Dieter Karow, Peter Güssau
- Trainer: Fritz Wittenbecher
Spielbericht
Einmal griff Zeppmeisel daneben
Glücklich hoben die Jenaer ihr kleines Laufwunder Schlutter in die Höhe. Nach einem wunderbar mit Effet geschlagenen Eckball Schlutters griff Zeppmeisel, Stendals bis dahin bester Mann, ins Leere. Das war die Entscheidung nach einem für den Tabellenführer äußerst schweren Treffen, denn Lok verteidigte sich mit Mann und Maus sehr clever. Der Stendaler Pärchenbetrieb, in dem u. a. Nathow dem sehr agilen Peter Ducke und Weiser dem unberechenbaren Scheitler nicht vom Leibe wichen, ließ das Jenaer Spiel nicht zur Entfaltung kommen, so ehrgeizig, laufstark und kampffreudig jeder einzelne Zeiss-Städter sich auch gab. Georg Buschner kommentierte: "Ich hatte das erwartet. Der schwere Boden forderte zudem Tribut. In der Schlußphase ließen die Kräfte nach, außerdem fehlte die eigentliche dritte Sturmspitze mit Stein, wodurch bei unserer Spielweise die Wirkung von Peter Ducke litt."
Die Thüringer berannten fast unaufhörlich das Stendaler Tor, fanden aber keine Lücke. "Sehr geschickt die Lok-Deckung, eine Frage nur, wie lange sie diese Konsequenz beibehalten kann", bemerkte DFV-Beobachter Alfred Kunze nach einer halben Stunde. Die Stendaler hielten kräftemäßig durch, doch Busch, Prebusch, Nathow schlugen zumeist die Bälle nur weg, statt zu spielen. Jena hatte immerhin in den ersten dreißig Minuten keine einzige echte Einschußchance. Lok bis dahin durch Liebrechts Kopfball gegen den Pfosten (5.) und Backhaus (30.) schon zwei. Sie hätten dem Geschehen einen ganz anderen Verlauf geben können. Und doch gab es für Trainer Fritz Wittenbecher keine Diskussion über Glück und Pech: "Güssau und Felke taten zu wenig zur Entlastung. Wer nur verteidigt, in dessen Spiel steckt eben ein großes Risiko. Uns gelang es auswärts erneut nicht, wirkungsvoll zu kontern."
Der FC Carl Zeiss Jena hatte zum Schluß der 1. Halbserie gewiß nicht seinen besten Tag. Ein Handikap war der Ausfall Steins, das andere der indisponierte Roland Ducke, der Stunden zuvor mit einer Magenverstimmung zu kämpfen hatte, so daß sein Aktionsradius zwangsläufig entschieden kleiner als gewöhnlich war. Eine Menge Vorarbeit für das Spiel lastete so auf Schlutter, der geschickt auch Peter Ducke in Szene zu setzen wußte. Preuße vermochte das nicht annähernd. Den stärksten Eindruck mit hinterließen Rock und Strempel, dessen Aufrücken, dessen Schüsse Beifall auf offener Szene verdienten.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Heinemann hatte das Spiel sicher in der Hand. Anlaß zu Diskussionen gaben nur seine oft zu kleinlichen Entscheidungen, die den Spielfluß wiederholt unnötig störten.
(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 27. Dezember 1967)
Reserven : Ausfall