1974/1975 04. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 4. Spieltag |
Saison | Saison 1974/1975, Hinrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt |
Zeit | Sa. 07.09.1974 15:00 Uhr |
Zuschauer | 25.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 1:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Erfurt
- Wolfgang Benkert
- Franz Egel
- Albert Krebs, Hans-Joachim Teich, Thomas Menge (73. Harald Fritz)
- Lutz Lindemann, Dieter Göpel, Manfred Schuster
- Horst Weißhaupt, Jörg Weißhaupt, Hans-Günther Schröder
Trainer: Gerhard Bäßler
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Lothar Kurbjuweit, Harro Günther
- Dietmar Sengewald, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
- Klaus Schröder, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: i. V. Bernd Stange
Spielbericht
Standardsituationen genutzt
Als Schiedsrichter Glöckner in der 25. Minute des 30. Thüringenderbys auf den Elfmeterpunkt wies, war man auf der Tribüne einhellig der Meinung, er habe ein Handspiel Günthers gepfiffen, der einen Nachschuß von Schuster so den Weg ins Tor verwehrt hatte. Der Sachverhalt aber klärte sich in der Pause auf: "Von mir wurde ein Foul von Irmscher an Göpel bestraft", korrigierte der Unparteiische. Der Jenaer Mittelfeldstratege indes sah den Vorgang verständlicherweise entschieden harmloser: "Ich habe mein Bein so gestellt, daß mein Gegenspieler nicht zum Schuß kommen konnte." Wie dem auch sei, Lindemann jedenfalls ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher.
Bis zu diesem Zeitpunkt hätte Erfurt allerdings schon mehrfach erfolgreich sein können. Der kraftvollen Offensive der Blumenstädter ("wir wollen unbedingt einen Punkt", so Mittelfeldspieler Schuster) hatten die Jenaer lange nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen, so sahen sie sich über weite Strecken in die Defensive gedrängt. Ein Glück nur, daß Grapenthin einen guten Tag erwischt hatte und beste Chancen von H. Weißhaupt, Lindemann und Schröder zunichte machte.
Der entscheidende Umschwung in diesem Treffen erfolgte nach dem Wechsel, als bei den Rot-Weißen offensichtlich die Kräfte schwanden. Vogel ließ sich nun von Krebs kaum noch Fesseln anlegen, und Vorstopper Kurbjuweit (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) - er hinterließ physisch einen hervorragenden Eindruck - ging pausenlos in den Angriff. Er wurde zum auffälligsten Spieler auf dem Feld!
"Beide Gegentreffer sind nach Standardsituationen gefallen", kritisierte Trainer Gerhard Bäßler. "Solche Unaufmerksamkeiten darf man sich in der Abwehr einfach nicht leisten!". Nach dem zweiten Treffer aber fand der Pokalsieger endgültig seine spielerische Linie. Vogel, der häufig in die Mitte rochierte, schuf so auf dem Flügel freien Raum, den Irmscher und Schlutter energisch für ihre Vorstöße nutzten. Mit ihnen steigerten sich auch Brauer (herzlichen Glückwunsch zum 19. Geburtstag), Sengewalsd und Günther gegenüber der ersten Hälfte erheblich.
Kurz vor Schluß bäumte sich die Erfurter Mannschaft noch einmal auf. Libero Egel stieß zwei-, dreimal kraftvoll nach vorn. Seine, wie aber auch H. Weißhaupts und Schröders Gelegenheiten vereitelte die Jenaer Abwehr, allen voran Weise und Grapenthin, mit letztem Einsatz.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Schiedsrichter Glöckner hatte das insgesamt faire Treffen jederzeit fest in der Hand. Linienrichter Herrmann unterliefen bei Einwürfen zwei Fehler.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 10. September 1974)
Junioren : Erfurt : Jena 3:4 , Tore : Reske , Rustler , Albrecht / Töpfer 2 , Weise , Werner