1974/1975 18. Spieltag: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 1974/1975, Rückrunde |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | Sa. 12.04.1975 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Wolfgang Riedel (Berlin) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Programmheft |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Werner Friese
- Manfred Geisler
- Gunter Sekora (27. Andreas Roth), Roland Hammer
- Joachim Fritsche, Wolfgang Altmann, Rainer Lisiewicz, Wilfried Gröbner (70. Eberhard Köditz), Henning Frenzel
- Wolfram Löwe, Dieter Kühn
Trainer: Horst Scherbaum
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Andreas Wachter
- Dietmar Sengewald, Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit, Harald Irmscher
- Harry Kunze, Klaus Schröder
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Zu einem Tor unfähig
Der Vergleich zwischen zwei Mannschaften mit Angriffsqualitäten verhieß Spannung, Tore und gutklassigen Kombinationsfußball zugleich. Die Vorzeichen dämpften diese Hoffnungen erheblich - vor allem im Lager des nun auch ohne "Matz" Vogel antretenden FC Carl Zeiss. "Kurbjuweits Einsatz entschied sich nach einem intensiven Test erst wenige Augenblicke vor dem Anpfiff. Mit ihm sollte wenigstens die spielerische Stabilität im Mittelfeld gewährleistet sein." Den Worten des Jenaer Klubvorsitzenden Hilmar Ahnert war unschwer zu entnehmen, worauf sich die Elf im Gefühl dessen, auf einen offensivfreudigen Partner zu treffen, von vornherein orientierte: Ein Remis bringt uns ans Ziel aller Wünsche!
So und nicht anders war auch die spontane Reaktion von Cheftrainer Hans Meyer zu verstehen, als der Schlußpfiff ertönte. Erfolgverheißende Angriffsszenen hatten beim FC Carl Zeiss diesmal zwar Seltenheitswert, doch eine Genugtuung durften die Mannen um Kapitän Irmscher mit nach Hause nehmen: Der 1. FCL fand keine Mittel und Möglichkeiten, um Jenas Kräftekonzentration im Mittelfeld zu durchbrechen, sich hier die Grundlage für überraschende, torgefährliche Spielzüge zu schaffen. Ständig von Kurbjuweit, Weise, Göhr, Wachter und Brauer zum Zweikampf gestellt, blieben die spielerischen Impulse bei Altmann, Gröbner, Lisiewicz, Frenzel und Löwe unter den Erfordernissen. Und, was die taktische Seite anbetrifft: Fritsche erstarrte in Ratlosigkeit, weil Jena in der Angriffsgestaltung die rechte Flanke zumeist unbesetzt ließ. Die Chance, über den antritts- und schußstarken Verteidiger zusätzliche Schwerpunkte zu schaffen, erkannte der 1. FCL nicht!
"Die ersten Minuten mit Geislers wuchtigem Lattenschuß ließen sofort Stimmung aufkommen, doch dann entkrampfte das Geschehen leider viel zu selten", kommentierte Hans Müller, der stellvertretende Generalsekretär im DFV der DDR. Maßarbeit, wie sie der Leipziger Libero mit seinem Freistoß nach drei Minuten bewies, war später hier wie da nicht mehr zu registrieren! "Flankenbälle stellten Grapenthin nur selten ernsthaft auf die Probe - sie waren gegen den baumlangen Jenaer Schlußmann das denkbar ungeeignete Mittel", schätzte Geisler ein. An variablen Aktionen gebrach es den 1. FCL allerdings. Niemand wunderte sich deshalb, daß Jena im zweiten Abschnitt das Spiel besser in den Griff bekam, sich Irmscher in der Rolle des Ruhepunktes pudelwohl fühlte und auch Kunze und Schröder jetzt mit größerem Selbstvertrauen stürmten. Unsere Ahnung schon zur Pause trog jedoch nicht: Zu einem Tor waren beide Kontrahenten an diesem Tag nicht fähig!
Zum Schiedsrichterkollektiv: Riedel pfiff aufmerksam, ahndete Unkorrektheiten von Grapenthin, Schröder und Fritsche mit der gelben Karte.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 15. April 1975)
Junioren : Lok: Jena 2:1 , Tore : Teubel , Bornschein / Trocha
Jena : Zimmermann , Sommer , Förster , Birnkammerer , Schilling (Lengert) , Höche , Töpfer , Krause (Noack) , Werner , Karschunke , Trocha / Tr.: Thomale