1975/1976 05. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa 4:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 5. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Fr. 12.09.1975 17:00 Uhr |
Zuschauer | 7.000 |
Schiedsrichter | Herbert Streicher (Crimmitschau) |
Ergebnis | 4:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Ulrich Göhr
- Harald Irmscher, Lothar Kurbjuweit, Dietmar Sengewald
- Klaus Schröder (63. Harry Kunze), Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Riesa
- Wolfgang Scharf
- Reinhard Hauptmann
- Matthias Blaseck, Eberhard Lippmann, Günter Zimmermann
- Bernd Runge, Volkmar Raabe, Klaus Schlutt
- Wolfram Meinert, Thomas Börner, Wolfgang Schröder
Trainer: Günter Guttmann
Spielbericht
Generalprobe nur teilweise gelungen
Dem FC Carl Zeiss war deutlich anzumerken, daß ihm die 1:5-Schlappe von Frankfurt noch schwer im Magen lag. Gegen Riesa sollte das angekratzte Renommee aufpoliert und gleichzeitig Selbstvertrauen für das Treffen gegen Olympique Marseille gewonnen werden. Ein Vorhaben, das nur teilweise gelungen sein dürfte. Jenas Auftakt war vielversprechend: Zuerst drückte Sengewald eine Flanke Peter Duckes per Kopf ins Netz, und drei Minuten später trug er sich erneut in die Torschützenliste ein, als Stein nach einer gelungenen Freistoßvariante über Irmscher, Ducke, Vogel das Leder an den Innenpfosten schob und er wenig Mühe aufwenden mußte, um erneut erfolgreich zu sein. Riesa war kalt getroffen! Wer jedoch geglaubt hatte, die Gastgeber würden nach ihrer frühen Führung zu einer spielerisch gutklassigen Leistung finden, sah sich arg getäuscht.
Die Riesaer wußten daraus Kapital zu schlagen: Trainer Guttmann hatte seine Abwehr umgruppiert und damit das richtige taktische Gespür bewiesen. Anstelle von Schlutt operierte Lippmann als Vorstopper gegen Ducke, Schlutt aber rückte ins Mittelfeld, wo er Kurbjuweit nahezu ausschaltete. Da auch Irmscher kaum in Erscheinung trat, Abstriche auch bei Sengewald zu machen sind, nutzten Raabe und Runge im Verein mit dem später immer wieder nach vorn stoßenden Hauptmann ihre Bewegungsfreiheit, um kreuzgefährliche Gegenangriffe aufzuziehen. Sie fanden dabei in Börner (Guttmann: "Er spielte diesmal ausgesprochen fleißig") einen Partner, der ohne Zögern auf ihre Ideen einging. Blaseck tauchte schon in der 32. Minute völlig frei vor Grapenthin auf, vergab aber überhastet, wenig später schoß Börner nach einem großen Solo zwar über das Tor, damit aber andeutend, daß die Stahl-Elf noch lange nicht aufgegeben hatte. Folgerichtig gelang ihr, wenn auch durch einen von Weise an Börner verwirkten Strafstoß, der Anschlußtreffer.
Auch nach dem Wechsel blieb Riesa seinem offensiven Stil treu und stand mehrfach vor dem Ausgleich. Wieder einmal aber war es Vogel, der seiner Elf aller Sorgen entledigte.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Streicher pfiff ziemlich kleinlich, war damit aber bei einigen Hitzköpfen (Lippmann, Ducke) richtig beraten.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 16. September 1975)
Junioren 1:1 Tore : Raab / Lenart
Jena :Zimmermann , Weise , Goretzky , Birnkammerer (Menge) , Höche , Krause , Töpfer , Schakau (Voigt) , Trocha , Raab , Lengert / Tr. Thomale