1975/1976 18. Spieltag: BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena 3:4
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Stahlwerker in Riesa |
Zeit | Sa. 06.03.1976 15:00 Uhr |
Zuschauer | 7.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 3:4 |
Tore |
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Aufstellungen
- Riesa
- Wolfgang Scharf
- Reinhard Hauptmann
- Klaus Schlutt, Günter Zimmermann, Matthias Blaseck (80. Roland Freyer)
- Bernd Runge, Jürgen Hönicke, Volkmar Raabe
- Wolfram Meinert, Thomas Börner, Wolfgang Schröder
Trainer: Günter Guttmann
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Ulrich Oevermann (46. Andreas Wachter), Dietmar Sengewald
- Uwe Neuber, Klaus Schröder, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Der "Einbruch" kam noch
Wolfram Meinert, der seine Elf nach 54. Minuten mit einem platzierten Kopfball 3:0 in Führung gebracht hatte, schüttelte auf dem Weg zur Dusche fassungslos den Kopf. "So etwas gibt´s doch gar nicht, wie kann man sich nur so aus dem Konzept bringen lassen." Kapitän Reinhard Hauptmann aber sah die Ursachen für den katastrophalen Einbruch seiner Mannschaft so: "Das 3:2 in der 63. Minute und 64. Minute kam einfach zu schnell."
Wer nach der deutlichen Führung der Riesaer den Gästen noch eine Siegeschance eingeräumt hätte, wäre bestenfalls müde belächelt worden. Zu klar hatte bis dahin die Stahl-Elf ihre Kreise gezogen. Schlutt hatte Vogel bis auf wenige Szenen ziemlich fest im Griff. Weder Irmscher noch Sengewald vermochten sich gegen ihre Kontrahenten Raabe und Runge entscheidend durchzusetzen. Da auch der Abwehr eine Fülle von Fehlern unterlief - nur Weise ließ dem unbeweglich wirkenden Börner von Anfang an keinen Stich -, konnten Gegentore einfach nicht ausbleiben.
Der klare Rückstand schon zur Pause ließ den Jenaern keine andere Wahl als den bedingungslosen Angriff. "Wir wußten, daß die Gäste jetzt kommen mußten, sahen uns aber außerstande, diesem Wirbel zu begegnen", resümierte am Ende Trainer Günter Guttmann. das entscheidende Problem für Riesa war Routinier Helmut Stein (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt). Der Libero überließ nämlich nach dem 0:3 seinem Kapitän Weise die Funktion des "letzten Mannes" und schob sich selbst ins Mittelfeld. Weise, ohne Sicherung, operierte unerhört elanvoll und gab seiner Elf so die notwendige Sicherheit für ein System, "in dem praktisch jeder gegen jeden zu spielen hatte", wie er später sagte.
Stein wurde zum überragenden Mann auf dem Platz. Börner, der ihn eigentlich zu verfolgen hatte, sah ihn praktisch nur ein einziges Mal. In dieser Situation aber zog er ihm die Beine im Strafraum weg, so den Ausgleich vorbereitend.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Glöckner und seine beiden aufmerksamen Assistenten hatten mit der insgesamt fairen Partie keine Schwierigkeiten.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 9. März 1976)
Junioren : 0:2 , Tore : Krause , Köberlein
Jena : Meisel , Goretzky , Kulb , Birnkammerer , Weise , Krause , Lengert , Voigt , Köberlein , Raab , Schmid / Tr .: Thomale