1976/1977 14. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Vorwärts Frankfurt/O. 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 1976/1977, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Vorwärts Frankfurt/Oder |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 19.02.1977 14:30 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Horst Di Carlo (Burgstädt) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Dietmar Sengewald, Rüdiger Schnuphase, Lothar Kurbjuweit
- Thomas Töpfer (40. Hartmut Molata), Klaus Schröder, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Frankfurt/O.
- Eckhard Kreutzer
- Lothar Hause
- Ralph Probst, Gerd Schuth, Wolfgang Andreßen
- Hans-Hermann Herbst, Jürgen Theuerkorn, Reinhard Segger
- Lutz Otto (46. Horst Wruck), Frieder Andrich, Lothar Enzmann
Trainer: Werner Wolf


Spielbericht
Ein kurzes Feuer genügte Jena schon

Als die Di Carlo zur zweiten Halbzeit pfiff, hatte sich in Jena noch nichts, aber für Jena um so mehr getan. Zu diesem Zeitpunkt hieß der neue Spitzenreiter FC Carl Zeiss. Die Leistung der ersten Halbzeit konnte diesem Anspruch allerdings kaum gerecht werden. "Da taten wir uns schwer", urteilte Lothar Kurbjuweit. Doch nicht nur bei ihm spürte man allenthalben die fehlende Spielpraxis. "Nach der Saisonpause wollte sich jeder wohl erst einmal langsam vortasten", meinte Kapitän Konrad Weise. Gegen einen stark defensiv eingestellten FC Vorwärts, der in Kreutzer einen blendenden Torwart hatte, blieb das Spiel des Gastgebers zu bewegungsarm, schnürte Jena den alten Rivalen zwar zumeist ein, doch im Querspiel erstickte jeder Angriffsfluß.
Zwei Kopfballtore änderten jedoch die Szenerie. Die Saalestädter, nun befreiter aufspielend, wiesen in einigen Passagen endlich mehr Dynamik und Konstruktivität nach. Weise im Vorwärtsgang, von niemandem daran gehindert, entfachte das Feuer, das für einige Minuten aufloderte, aber niemals jene Glut hatte, an der man sich ohne Abstriche erwärmen konnte. "Dazu war bei einigen Spielern der Trainingsausfall nach Verletzungen zu groß", gab Trainer Hans Meyer zu bedenken.
Wenn der FC Carl Zeiss trotz allem niemals in Gefahr geriet, einen Punkt zu verlieren, ist das Urteil über den FC Vorwärts schon gesprochen. "Viel zu ängstlich", kommentierte Trainer Jürgen Großheim. Das Hin- und Hergeschiebe des Balles sollte Sicherheit bringen, der eigenen Angriffsgestaltung tat es nur Abbruch. Otto und Enzmann bedeuteten keine Gefahr. Andrich zog sich zumeist zurück. Allein bei den Stürmern lag das Übel allerdings nicht. "Keiner überlief mal einen Angreifer, ging in die Spitze", klagte Wolfgang Andreßen, die Schwächen aller Rot-Gelben damit andeutend. Dort, wo Zaghaftigkeit in Zweikämpfen regiert, ist der Weg zur Niederlage nicht nur nicht weit, sondern auch folgerichtig. Mehr Selbstvertrauen wäre den Frankfurtern anzuraten. Tore erzielen bleibt noch immer der Sinn des Spieles. Die Verhinderung allein geht zumeist ins Auge.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Nahezu fehlerfrei Di Carlo.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 22. Februar 1977)
Nachwuchs : 1:3 , Tore : Schmied / Hübner 2 , Pietsch
Jena : Zimmermann , Köberlein , Wachter , Birnkammerer (70. Menge) , Grüner , Schakau (60. Lobeda) , Brückner , Schmied , Trocha , Raab , V. Weise / Tr.: Thomale