1976/1977 20. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Union Berlin 3:2

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 20. Spieltag
Saison Saison 1976/1977, Rückrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Union Berlin
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 26.03.1977 15:00 Uhr
Zuschauer 8.000
Schiedsrichter Horst Di Carlo (Burgstädt)
Ergebnis 3:2
Tore
  • 1:0 P. Ducke (5.)
  • 2:0 Oevermann (12.)
  • 3:0 Sigusch (14., Eigentor)
  • 3:1 Heine (80.)
  • 3:2 Paschek (90.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Ulrich Oevermann
Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
Rüdiger Schnuphase, Lothar Kurbjuweit, Dietmar Sengewald
Thomas Töpfer (80. Jürgen Lobeda), Peter Ducke (60. Eberhard Vogel), Klaus Schröder

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Berlin
Wolfgang Matthies
Fritz Bohla
Lutz Möckel (58. Bernd Jessa), Rolf Weber, Bernd Vogel
Rainer Rohde, Ulrich Werder, Klaus Papies
Karsten Heine, Michael Paschek, Joachim Sigusch

Trainer: Heinz Werner

Sigusch gegen Noack

Spielbericht

Wie einst im Mai: Routinier Ducke

Für die Unioner, die in den bisherigen sechs Meisterschaftsspielen in Jena ohne Punktgewinn blieben (!), begann das Treffen eine Viertelstunde zu früh. Bevor sie gegen den furiosen Angriffswirbel der Gastgeber überhaupt etwas Boden unter die Füße bekamen. war alles entschieden. Die Trümpfe der Platzherren: Tempo, Wucht, Geradlinigkeit, Zweikampfhärte und Geschlossenheit sowie blitzschnelle Vorstöße aus der Tiefe des Raumes, wobei sich Weise, Brauer, Oevermann, Schnuphase und Kurbjuweit vorerst nicht stellen ließen. Sie verschafften vorn Peter Ducke die nötige Bewegungsfreiheit, zumal der 35jährige von Weber viel zu spät, erst nach der Ballannahme angegriffen wurde. Und das nutzte der Routinier weidlich; er war an allen drei Treffern beteiligt.

Das erste Tor erzielte er mit einem technischen Kabinettstück selbst. Obwohl von Gegenspielern umringt, nahm er eine Flanke von Noack an und verwandelte blitzschnell mit Flachschuß. Beim zweiten zirkelte er Oevermann, der völlig frei vor dem Tor stand (!), einen Freistoß genau auf den Kopf, und dem Eigentor durch Sigusch ging ein Pfostenschuß Duckes voraus.

Dieser klare Vorsprung löste jedoch beim Gastgeber keine spielerische Sicherheit, sondern eher Unkonzentriertheit, Selbstzufriedenheit und wohl auch eine Spur von Überheblichkeit aus. "Unbegreiflich, wie die Mannschaft an Zusammenhalt und Wirkung verlor", kritisierte Trainer Helmut Stein. Union spürte das, wurde immer selbstbewußter und brachte die Thüringer mit einer deutlichen Leistungssteigerung (Werder, Paschek, Heine, Rohde, Vogel) völlig aus dem Rhythmus. Schade, daß Möckel mit einer Knöchelverletzung vorzeitig ausfiel. Denn er, zuvor stärkster Abwehrspieler bei den Berlinern, hätte mit seinen Offensivqualitäten die Unsicherheit in der Jenaer Abwehr noch vermehrt. Bereits in der 55. und 57. Minute mußte Grapenthin gegen Vogel und Paschek Fehler seiner Vorderleute mit Bravourleistungen ausbügeln.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Di Carlo leitete umsichtig und aufmerksam und fällte durchweg klare Entscheidungen.

(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 29. März 1977)


Nachwuchs : 1:2 , Tore : Raab / Wünsch , Neumann

Jena : Zimmer , Köberlein , Göhr (46. Wachter) , Birnkammerer , Grüner , Menge , Trocha , Schlutter , Molata ( 65. Brückner ) , Raab , V. Weise / Tr.: Thomale

Junioren : Rostock : Jena 4:1 , 14:00 , Volksstadion

Jugend : Rostock : Jena 2:1 , 12:30 , Volksstadion

3.4. Junioren : Jena : FCV 5:1 , 14:00 , Wöllnitzer Wiesen

3.4. Jugend : Jena : FCV 1:0 , 12:30 , Wöllnitzer Wiesen

Vorspielimpressionen

Wenn man am Westbahnhof ankam ging man vor dem Spiel oft noch in den Thüringer Hof , ein paar Bierchen und eine Riesenroster . Diesmal auch . Die Schenke wurde rappelvoll , da diesmal auch Unioner Fans drin waren . Aber keine reinen Fußballfans , sondern sogenannte Kunden mit langen Haaren , Parker und beim Gespräch wurde klar , dass zum Unionspiel auswärtsfahren in war , mit Konzerten verbunden wurde und die Staatsmacht herausgefordert wurde .

So kam es damals beim Spiel auch zu mehreren Konfrontationen der Unioner mit der Polizei . Die Unioner hatten unseren Platz unter der Uhr eingenommen , wir standen daneben. Damals gab es keine Zäune und nur eine Bande , etwa so hoch wie eine Hürde . Als die Unioner zur Pause riefen : Eins , zwei , drei , nieder mit der Knüppelpolizei - zogen diese auf und schlugen auf die Unioner , welche über die Bande sprangen , ein , zogen sie teilweise an den Haaren hinter sich her . So etwas hatten wir noch nie gesehen , offener Protest und Angriff auf die Polizei . So gewannen die Unionfans Respekt allerseits .

A.S.