1976/1977 21. Spieltag: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1976/1977, Rückrunde |
Ansetzung | Berliner FC Dynamo - FCC |
Ort | F.-L.-Jahn-Sportpark in Berlin |
Zeit | Sa. 09.04.1977, 15:00 Uhr |
Zuschauer | 21.000 |
Schiedsrichter | Klaus Scheurell (Wusterhausen) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Berlin
- Reinhard Schwerdtner
- Peter Rohde
- Michael Noack, Bernd Brillat, Rainer Wroblewski
- Frank Terletzki, Reinhard Lauck, Roland Jüngling
- Ralf Sträßer, Dietmar Labes, Jürgen Riediger
Trainer: Harry Nippert
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Rainer Schlutter, Lothar Kurbjuweit, Rüdiger Schnuphase, Dietmar Sengewald
- Thomas Töpfer (65. Hartmut Molata), Klaus Schröder
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Die Not verleitete zu einem Trugschluß
Schweigen in der Jenaer Kabine nach der Niederlage. Da standen zwei, die den Angriffsfußball einst so faszinierend gemacht hatten: Roland Ducke, der Techniker, der Fuchs, bei dem alles so leicht, so gekonnt und elegant aussah; Horst Kirsch, der wuchtige Reißer, der Draufgänger, der sich und seinen Widersacher nicht schonte. Ein Hauch von Wehmut lag über ihren Worten: "Angriffsspiel kann sich nicht in einförmiger Rennerei erschöpfen. Ohne Spielwitz, ohne die Freude am Trick, am raffinierten Einfall kommen wir nicht voran."
Hans Meyers Not drückte sich nach dem Verletzungsausfall von Vogel und P. Ducke in folgenden Worten aus: "Ob ich Schröder, Töpfer oder Molata einsetze, es bleibt ein Würfelspiel. Deshalb nahm ich Schlutter in die Mannschaft, bot nur zwei Stürmer auf. Schnuphase, der es noch am besten tat, Kurbjuweit und Sengewald sollten im Wechsel aus dem Mittelfeld als dritte Spitze fungieren."
Es erwies sich als Trugschluß, spätestens nach dem 0:1 durch Terletzki. Über die indiskutablen Leistungen beider Mittelfeldreihen (Terletzkis Vorpausenpartie ausgenommen) ließen sich lange Abhandlungen schreiben. Noch peinlicher aber mutete das an, was insgesamt sechs Stürmer offerierten. Von insgesamt 22 Schüssen in Torrichtung entfielen auf sie lediglich 5. Wer Riedigers Ballbehandlung beobachtete, kam aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Großchancen, wie sie der Auswahl-Mittelstürmer (!) in der 24. Minute oder die jungen Töpfer (49.) und Schröder (62.) auf der Gegenseite besaßen, brauchen nicht gleich den Schrei zu provozieren, daß es halt Klassestürmer bedarf, um derartige Möglichkeiten zu nutzen. So frei, so unbedrängt wie Riediger und Schröder den Torleuten entgegenliefen, sich dabei noch in günstigen Winkeln zu Grapenthin und Schwerdtner befanden, war es schließlich ein Kunststück, die Bälle nicht ins Netz zu bringen. Über Labes und Sträßer (Noacks Fouls waren verwarnungsreif, aber der Berliner fällt auch viel zu oft und viel zu schnell) braucht es erst gar keiner Worte. Nicht ein Schuß, und wenn es ein harmloser gewesen wäre, verirrte sich von ihnen an den Ort, der die Erfüllung aller Wünsche bedeutet.
Die handwerklichen Fertigkeiten aller aufgebotenen Angriffsspieler waren so bescheiden, daß hinter ihrer individuellen Technikschulung drei und mehr Ausrufungszeichen stehen müßten!
(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 12. April 1977)
Nachwuchs : 0:0
Jena : Zimmer , Köberlein , Wachter , Birnkammerer , Grüner , Neuber , Lobeda (77. Trocha) , Menge , V. Weise , Schmied , Werner / Tr.: Thomale
Junioren : HFC : Jena 2:2 , 14:00 , Böllberger Weg
Jugend : HFC : Jena 1:1 , 12:30 , Böllberger Weg