1977/1978 10. Spieltag: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 10. Spieltag |
Saison | Saison 1977/1978, Hinrunde |
Ansetzung | BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin |
Zeit | Sa. 19.11.1977 14:00 Uhr |
Zuschauer | 7.000 |
Schiedsrichter | Klaus-Dieter Stenzel (Senftenberg) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Berlin
- Bodo Rudwaleit
- Norbert Trieloff
- Michael Noack, Lutz Eigendorf
- Frank Terletzki, Bernd Brillat, Dietmar Labes, Peter Rohde
- Hans-Jürgen Riediger, Hatmut Pelka, Wolf-Rüdiger Netz
Trainer: Jürgen Bogs
- Jena
- Detlef Zimmer
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Rüdiger Schnuphase, Dieter Noack (80. Uwe Neuber), Lutz Lindemann, Dietmar Sengewald
- Thomas Töpfer, Klaus Schröder (65. Jürgen Raab)
Trainer: i. V. Helmut Stein
Spielbericht
Aller schlechten Dinge sind drei!
Nach dem 0:2 am 9. April beim BFC und dem 0:1 am 3. September beim 1. FC Union verlor der FC Carl Zeiss nun auch das dritte Punktspiel dieses Jahres in Berlin. Schwach, schwächer, am schwächsten, so boten sich die Thüringer dem Augenzeugen, der allen diesen Begegnungen beiwohnte.
Befragt nach seinen besten Spielern, zögerte Helmut Stein ein klein wenig, ehe er sich für Schnuphase entschied: "Er scheute nicht die langen Wege. Seine Laufbereitschaft war sehr groß!" Das allein führte jedoch noch nicht zu konstruktiven Aktionen.
Jenas 90-Minuten-Pensum verriet nichts von dem, was eine Spitzenelf auszeichnen sollte. Selbst die Nationalspieler Weise und Lindemann hoben sich nicht ab. Der Vorstopper hatte mit Pelka, der druckvoll und wuchtig operierte, aber auch Spielverständnis zeigte, viele Schwierigkeiten. Bei Pelkas Kopfball zum 1:0 war Weise ("Ich startete zu spät zum Ball!") trotz Standardsituation - Ecke von Terletzki - überhaupt nicht im Bilde. Während Weise beim 0:3-Rückstand noch ein Innenpfostenschuß gelang, mißglückte Lindemann so ziemlich alles. Sein unerbittlicher Widersacher Brillat drängte ihn mit seinem Vorwärtsgang weit in die eigene Hälfte zurück. Lindemann fand keine Gelegenheit, seiner Rolle gerecht zu werden und die jungen Stürmer Töpfer sowie Schröder zu leiten.
Die Berliner Verantwortlichen urteilten sachlich-nüchtern, wollten offenbar das 3:0 nicht überbewertet wissen. "Diesmal war keine Hektik in unserem Spiel. Wir wirkten abgeklärter, die einzelnen Mannschaftsteile ergänzten sich besser, als das in den vergangenen Monaten meist der Fall war", kommentierte BFC-Cheftrainer Dr. Dieter Fuchs.
Der Gastgeber hielt nichts von einer auf Sicherheit bedachten Startphase, ergriff vielmehr sofort energisch die Zügel und ging auch das Risiko eines gefährlichen Konters (20.) ein. Vor dem 1:0 mußte Zimmer auf der Gegenseite schon mehrmals schnell reagieren, so gegen Terletzki, Riediger, Pelka und Trieloff, um ein noch frühzeitigeres Verlusttor zu vermeiden. Auch nach dem weiteren Verlauf ließ sich dann am Ende nur feststellen: Dynamos 3:0 war hochverdient.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Stenzel, jung an Jahren (27) leitete souverän, ließ sich zusammen mit seinen Assistenten nie ein X für ein U vormachen.
(H. G. Burghause in "Die Neue Fußballwoche" vom 22. November 1977)
Nachwuchs : 0:0
Jena : Zimmermann , Köhler , Schakau , Schmied , Rode , Schlutter , Brückner , Goebel , Lobeda , V. Weise , Burow / Tr.: Thomale
Junioren / Jugend : Jena : BFC 0:1 / 4:3
Wieder nach Berlin , diesmal mit dem Zug
Da der Zug samstagsmorgen gegen 5 Uhr vom Saalbahnhof in Jena abfuhr ging es Freitagabend schon nach Jena zu Frankie , bis seine Mutter nervte , dann zu Sparschwein bis dort die Freundin und die Kinder nervten , der Rest war Schlafen im Treppenhaus - toller Beginn der Auswärtsfahrt . Diesmal zu den Stasis nach Berlin , mit dem Zug . Die Superschlauen sagten - man muß eine Auslandsfahrkarte nach Slubice (Frankfurt/O-Ost) lösen , dann kommt man billiger als nach Berlin . Gesagt , getan - leider . Viele hatten die selbe Idee . Die Reichsbahnschaffner bekamen Wind davon und wollten uns Betrug vorwerfen , eigentlich nicht möglich , da sie uns vor dem Ausstieg belangten - in der DDR damals war nur die Behauptung schon möglich . Jedenfalls war die Strafe - zuzüglich dem schon bezahltem Ticket , so hoch , dass mein Monatgehalt (90 Mark) draufging .
Das Spiel - unter aller Sau , nahe der Mauer . Die Stasis sangen nur gegen uns , die Jenaer Spieler gingen sang- und klanglos unter - ohne Gegenwehr .
Zum Glück hatten rückzu noch die Älteren Geld , so gab es noch Bier und Schnaps und die Rückfahrt wurde nach einer Stunde abgeschlafen .
Was für eine Reise - lang , große Geldausgabe , hohe Niederlage - danach wollte ich eigentlich auswärts nicht mehr fahren , bis Aue hielt ich durch .
A.S.