1977/1978 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena -BSG Chemie Böhlen 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 1977/1978, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Böhlen |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 05.11.1977, 14:00 Uhr |
Zuschauer | 6.500 |
Schiedsrichter | Gerhard Bude (Halle) |
Ergebnis | 2:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Detlef Zimmer
- Ulrich Oevermann
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Rüdiger Schnuphase (78. Uwe Neuber), Lothar Kurbjuweit, Dietmar Sengewald
- Thomas Töpfer, Martin Trocha (46. Jürgen Raab), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Böhlen
- Freimuth Bott
- Gianfranco Zanirato
- Rainer Wolf, Jochen Kunath, Rolf Tröger
- Klaus Havenstein, Helmut Friedel, Friedhelm Schneider (68. Hans-Christian Kaubitzsch)
- Manfred Zaspel, Eberhard Köditz, Bernd Hubert
Trainer: Wolfgang Müller
Spielbericht
Nach einer Stunde war der Akku leer
Nach den 120 Minuten des kräftezehrenden Europapokalspiels gegen RWD Molenbeek verblieben den Jenaern nicht einmal drei Tage, um den Akku sowohl in physischer als auch vor allem in nervlicher Hinsicht aufzuladen. Würden sie reichen, um den Neuling klar zu distanzieren? Trainer Hans Meyer vor der Partie: "Ich habe ein flaues Gefühl in der Magengegend."
Beschwerden, die sich im Verlaufe dieser Begegnung noch verstärken sollten. Dabei lief es beim Gastgeber anfangs sogar programmgemäß: Ein deutliches spielerisches Übergewicht vor allem auf Grund des konstruktiven Spiels von Brauer - er gab über die volle Distanz eine Vielzahl temperierter Flanken vom rechten Flügel - und Weise erbrachte Chancen, die normalerweise ausreichen, um drei Spiele zu gewinnen. Was die Jenaer damit anfingen, war indes besorgniserregend. In der 16. Minute war Trocha nach einem Deckungsfehler der Gäste in freier Schußposition, schlug aber in den Boden. Sengewalds Direktschuß wurde vom besten Böhlener, Torhüter Bott, genauso gemeistert wie ein Fallrückzieher von Trocha (20.) und ein Fernschuß Weises (21.). In der 35. Minute aber war Bott nach einem Querpaß von Kurbjuweit schon ausmanövriert, Trocha aber regte dann das Publikum an, sich Gedanken darüber zu machen, wie man das Leder aus zwei Metern noch an die Querlatte bugsieren kann.
Ein Glück nur, daß Töpfer zuvor per Kopf das 1:0 gelungen war. Ganz "astrein" schien mir die Situation nicht, aber Bude stand direkt am Tatort, ließ weiterspielen. Schnuphases Kopfball zum 2:0 hätte eigentlich für Ruhe in den Reihen der Blau-Gelben sorgen müssen. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Bei den Jenaern war nach einer Stunde der Akku plötzlich völlig leer. Die Böhlener, die sich zuvor auf sporadische Konterstöße beschränkten, traten nach dem klaren Rückstand plötzlich die Flucht nach vorn an, und sie brachten damit den Zeiss-Sieg noch einmal gehörig ins Wackeln. "Ein bißchen Glück hat uns gefehlt", meinte Kapitän Gianfranco Zanirato auf dem Weg unter die Dusche. Havenstein durfte es seiner Überhast zuschreiben, daß es am Ende für die Gäste nicht zu einer faustdicken Überraschung langte.
Zum Schiedsrichterkollekiv: Bude hatte mit dem beiderseits fair geführten Treffen keine Sorgen, leitete unauffällig, aufmerksam. Linienrichter Hagen hatte bei Havensteins Abseitstor (28.) sofort die Fahne oben.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. November 1977)
Nachwuchs : 7:1 , Tore : Schlutter 2 , Goebel 2 , Schröder , Diener , Brückner / Ferl
Jena : Grapenthin , Köhler , Schakau , Krause , Köberlein , Schmied , Brückner , Schlutter , Schröder (46. V. Weise) , Goebel , Diener / TR. Thomale
Junioren / Jugend : Rostock : Jena 2:0 / 3:1
13.11. Junioren / Jugend - Jena : Magdeburg 3:1 / 2:4