1978/1979 06. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Hallescher FC Chemie 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - Hallescher FC Chemie |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 23.09.1978 15:00 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Widukind Herrmann (Leipzig) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Andreas Krause (65. Uwe Neuber), Lutz Lindemann
, Dietmar Sengewald (70. Gerhardt Hoppe)
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Halle
- Ulrich Kühn
- Manfred Fülle
- Dieter Strozniak
, Andreas Broz, Jürgen Schliebe
- Frank Pastor (75. Jürgen Goldstein), Roland Wawrzyniak, Detlef Robitzsch
- Werner Peter
, Wolfgang Schmidt, Holger Krostitz (76. Uwe Lorenz)
Trainer: Peter Kohl


Spielbericht
Die Dramatik der vier Minuten
Jedes Spiel hat seinen Kulminationspunkt, in dem der weitere Verlauf entschieden wird. In Jena dauerte er vier Minuten an, danach war alles klar für den Gastgeber. Raabs Kopfballtor nach Vorarbeit von Sengewald und Vogel, ebenfalls per Kopf leitete ihn ein; wenig später besaß Peter (67.) die Riesenchance zum Anschluß und damit wohl wieder für Nervosität in den Zeiss-Reihen, doch aus zwei Metern traf er nur die Beine von Grapenthin. "Gute Reflexe", lachte der lange Jenaer Schlußmann. Und im Gegenzug köpfte Strozniak einen Schuß von Lindemann gegen die Latte (68.), doch noch in den gleichen Sekunden hob Sengewald die Kugel über Kühn (hier beging er seinen einzigen Fehler) hinweg ins Tor. Jenas Sieg war klar, aus und vorbei für den HFC.
Die Hallenser wollten den Jenaern mit ständig wechselnden Stürmern Schwierigkeiten bereiten. Das gelang auch einige Zeit, aber es setzte sich nicht in Torszenen um, wie die Statistik der Schüsse - nämlich null - bewies. Dabei konnte der gewitzte Pastor durchaus gefallen, rannte auch Peter Meter um Meter, doch zu wenig Unterstützung fand er vor allem beim zaghaften Krostitz.
Die Jenaer erwiesen sich durchaus anfällig, zumindest nervlich. Nur gut, daß Schnuphase konzentriert wie seit Wochen spielte, Lindemann nach gelber Karte (siehe zum Schiedsrichterkollektiv) sich auf das Spielen besann, Weise später ruhiger wurde, und Oldtimer Vogel mit dem Freistoß für erste Nervenberuhigung sorgte. "Durch die Mauer", konnte HFC-Akteur Wolfgang Schmidt dazu nur den Kopf schütteln. Die Gastgeber erspielten sich die prickelndsten Szenen, wenn sie die HFC-Abwehr überliefen, von den Flanken mit geschickten Eingaben für Verwirrung sorgten. Darauf müssen die Jenaer mehr Wert legen, die jungen Angreifer auch noch mehr bei der Sache sein. Schaltpausen sind da denkbar ungeeignet.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Herrmann lenkte und leitete das Spiel, pfiff nicht unnötig. Als Lindemann ihn lächerlich machen wollte, griff der Leipziger konsequent zur Karte. Lindemann erstarb das Grinsen. Gute Erziehung ist auch auf dem Platz angebracht.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 26. September 1978)
Nachwuchs: 2:0 , Tore : Kaiser , Burow
Jena : Härtel , Rode , Schlutter , Kulb , Schilling , Kurbjuweit , Schakau , Kaiser , Roß (60. Brückner ) , Burow , Pohl / Tr.: Thomale
24.09. Junioren (11:00) / Jugend (9:30) - Jena : Hansa 0:2 / 3:2