1978/1979 19. Spieltag: Hallescher FC Chemie - FC Carl Zeiss Jena 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 19. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Rückrunde |
Ansetzung | Hallescher FC Chemie - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Kurt-Wabbel-Stadion in Halle |
Zeit | Sa. 07.04.1979 15:00 Uhr |
Zuschauer | 15.500 |
Schiedsrichter | Heinz Einbeck (Berlin) |
Ergebnis | 1:2 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
|
Programmheft |
als PDF |
Aufstellungen
- Halle
- Ulrich Kühn
- Manfred Fülle
- Dieter Strozniak, Jürgen Schliebe
- Burkhard Pingel, Detlef Robitzsch, Wolfgang Schmidt, Frank Pastor
- Holger Krostitz, Werner Peter, Manfred Vogel
Trainer: Peter Kohl
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Gerhardt Hoppe, Andreas Krause, Lutz Lindemann, Dietmar Sengewald (60. Uwe Neuber)
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Umkehrfußball allerbester Güte
Die 84. Minute dieser Partie bot eine Szene, die symptomatisch für das ganze Spiel war. Aus der Abwehr heraus spielte Neuber einen Steilpaß auf den blitzschnell auf den rechten Flügel ausweichenden Lindemann. Kurzes Aufschauen und dann kam der zentimetergenaue Paß auf den mitgelaufenen Raab. Unbedrängt, da weit und breit kein Hallenser, strebte der Jenaer Angreifer auf den herausstürzenden Kühn zu, bekam das Leder auch an ihm vorbei, um es dann an den Pfosten rollen zu sehen. "Der FC Carl Zeiss bot heute Umkehrfußball allerbester Güte", lobte Peter Kohl die Gäste nach dem Abpfiff zu Recht.
Aus einer tiefgestaffelten Abwehr (vier Akteure im Mittelfeld) setzte er zu seinen, auf diesem schwer zu bespielenden Terrain, überaus präzisen Kontern an, die die HFC-Abwehr vor kaum zu lösende Aufgaben stellte. Lindemann, Hoppe, mit fortschreitender Spielzeit auch der zähe Krause, unterstützten die beiden Spitzen Töpfer und Raab, wann immer sie es für richtig erkannten. Da diese beiden Youngster überdies vor Tatendrang brannten, geriet das HFC-Gehäuse mehr als einmal in Gefahr. Strozniak, der wohl formbeständigste HFC-Akteur der letzten Wochen, hatte mit Töpfer seine liebe Mühe. "Er spielte heute so stark wie schon seit Monaten nicht mehr", lobte ihn Hans Meyer mit zufriedener Miene.
Der HFC gab beileibe nicht kampflos klein bei. Er ging sozusagen mit fliegenden Fahnen unter. Pastor, der im Mittelfeld kaum Wirkung erzielt hatte, spielte nach der Pause in der Angriffsmitte, für ihn ging Krostitz nach hinten. Zusammen mit einer enormen kämpferischen Steigerung der HFC-Elf brachte das fast noch die Wende in diesem Spiel, das der Gast über 60 Minuten eindeutig kontrolliert hatte. Jetzt endlich gelang es auch Peter einmal, sich von seinem unerbittlichen Schatten Weise zu lösen, prüften Pingel, Schmidt und Strozniak den langen Grapenthin mit Fernschüssen. Aber der Jenaer Torhüter erwies sich auf der Höhe der Situation. Er konnte sich im Ansturm des HFC aber auch auf seine Vorderleute verlassen, von denen Schnuphase eine bemerkenswerte Libero-Partie spielte, auch Kurbjuweit mit seinen Offensiveinlagen eine Formverbesserung erkennen ließ.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Einbeck hatte es bei den widrigen Witterungsbedingungen genauso schwer wie die Spieler. Von einigen Kleinigkeiten abgesehen (unkorrekte Entscheidungen bei Einwürfen und Ecken) bot er eine überzeugende Leistung.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 10. April 1979)
Nachwuchs : 2:2 , Tore : Münch , Gorn / Roß , Burow
Jena : Runkewitz , Rode , Schlutter , Köhler , Schilling , Köberlein , Kulb (60. Wachter) , Kaiser , Roß , Burow , Schmied / Tr.: iV Tell
8.4. Junioren / Jugend - Erfurt : Jena 3:3 / 2:0
Video
Letztes Auswärtsspiel der Saison
Dieses Spiel wurde mit dem Linienbus erreicht . Jena-Weißenfels-Halle . Nachteil im Bus gab's keine Toilette . Also in Halle endlich angekommen , war der erste Stopp ein Zaun . Bei diesem Spiel waren viele Zeiss-Fans in einem Block anwesend . Jena zeigte eines der besten Spiele der Saison . Schöne Reise .
A.S.