1980/1981 20. Spieltag: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 20. Spieltag |
Saison | Saison 1980/1981, Rückrunde |
Ansetzung | 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Heinrich-Germer-Stadion in Magdeburg |
Zeit | Sa. 11.04.1981 15:00 Uhr |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Adolf Prokop (Erfurt) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Magdeburg
- Dirk Heyne
- Dirk Stahmann
- Detlef Raugust, Detlef Schößler, Gerald Cramer (71. Klaus Decker)
- Rolf Döbbelin, Jürgen Pommerenke, Wolfgang Steinbach
- Frank Windelband, Joachim Streich, Martin Hoffmann
Trainer: Klaus Urbanczyk
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Wolfgang Schilling (70. Ulrich Oevermann) , Gert Brauer, Dietmar Sengewald
- Andreas Krause, Lothar Kurbjuweit, Lutz Lindemann,
- Andreas Bielau, Jürgen Raab, Eberhard Vogel (74. Jörg Burow)
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Rechnung mit einer Unbekannten
Der Reiz des Fußballs besteht unter anderem darin, daß auch die bestgemeinten taktischen Rechnungen nicht unbedingt aufgehen müssen. Jenas Überlegungen waren schon kurz nach dem Anpfiff sichtbar: der wendige Brauer sollte sich um Streich ( von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt ) kümmern, Kurbjuweit versuchen, den Magdeburger Regisseur Pommerenke auszuschalten, Dauerläufer Krause probierte von Anbeginn, Steinbach das Wasser abzugraben. Damit hoffte Jena, die Schaltzentralen im Spiel des Gastgebers lahmzulegen.
Nicht zu Unrecht, wie nahezu in der gesamten 1. Halbzeit zu sehen war. Der 1. FCM kam nur mühsam ins Spiel. Nach der Heimniederlage gegen den BFC kümmerte sich diesmal die engere Abwehr erst einmal um ihre ureigensten Deckungsaufgaben, versuchte nur höchst selten (Raugust) sich offensiv mit einzuschalten. Da aus den angeführten Gründen weder Steinbach noch Pommerenke ruhig am Regiepult stehen konnten, erreichte der FC Carl Zeiss nicht nur Ausgeglichenheit in den Spielanteilen, sondern er verriet auch in dieser Phase die "bessere Spielanlage", wie Hans Meyer bemerkte.
Die Unbekannte in Jenas Rechnung war diesmal Magdeburgs Flügelstürmer Windelband. Als sich die Partie nahezu auf ein Patt eingepegelt hatte, faßte er sich plötzlich ein Herz, riß mit seinen Dribblings Löcher in die vorher so kompakt wirkende Abwehr der Gäste. Sengewald mußte ihn mehrfach passieren lassen, nicht zufällig bereitete der Magdeburger Rechtsaußen die beiden ersten Treffer vor. Daß er sich dabei der Unterstützung von Streich sicher sein konnte, wird niemanden verwundern. "Er braucht wirklich nur Zentimeter Spielraum, und schon schlägt es ein", anerkannte Meyer die Treffsicherheit des Magdeburgers, der beim ersten Tor eine schußtechnische Glanzleistung vollbrachte, bei Steinbachs Tor frappierende Übersicht an den Tag legte. Nach seinem Paß in den freien Raum mußte Steinbach zwar einen 50-Meter-Sprint hinlegen, bei dem er "immer kleiner" wurde; am Ende aber stand der Lockenkopf kurz vor Grapenthin. Und da gab es für den "Langen" nichts mehr zu halten.
Erst nach dem dritten, dem entscheidenden Treffer, lockerten sich die "taktischen Fronten" zusehends. Die Partie, die lange Zeit zu verkrampfen drohte, wurde nun sehenswerter, weil nicht mehr jeder Angriff schon im Ansatz zerstört wurde.
(Rainer Nachtigall in "Die Neue Fußballwoche" vom 14. April 1981)
- NWOL ( ohne Aufstellung) 1:1 , Tore : Siersleben / Pittelkow
- Jugend / Junioren - Union : Jena 0:0 / 0:1