1980/1981 07. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg 2:3

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 7. Spieltag
Saison Saison 1980/1981, Hinrunde
Ansetzung FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg
Ort Ernst-Abbe-Sportfeld
Zeit Sa. 04.10.1980 14:30 Uhr
Zuschauer 15.000
Schiedsrichter Adolf Prokop (Erfurt)
Ergebnis 2:3
Tore
  • 0:1 Tyll (3.)
  • 1:1 Steinbach (19., Eigentor)
  • 1:2 Steinbach (40.)
  • 1:3 Pommerenke (75.)
  • 2:3 Streich (85., Eigentor)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Rüdiger Schnuphase
Wolfgang Schilling, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
Gerhardt Hoppe, Dietmar Sengewald (67. Ulrich Oevermann), Lutz Lindemann
Andreas Bielau (57. Martin Trocha), Jürgen Raab, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Magdeburg
Dirk Heyne
Dirk Stahmann
Detlef Raugust, Wolfgang Seguin, Gerald Cramer
Axel Tyll, Jürgen Pommerenke, Rolf Döbbelin (80. Axel Wittke), Wolfgang Steinbach
Joachim Streich, Martin Hoffmann

Trainer: Klaus Urbanczyk


Lindemann gegen Pommerenke

Spielbericht

Wie von der Sehne geschnellt

Die Spannung knisterte. Sie war mit beiden Händen zu greifen. EC-Gewinner unter sich. Mit Jena der 4:0-Sensations-, mit Magdeburg der 3:2-Normalsieger. Im Europapokal hatten sie Farbe bekannt. Nun galt es, gegeneinander Spitzenniveau zu offerieren. Und um sofort der Wahrheit die Ehre zu geben: Der ganz große Hit wurde es nicht, aber ein besseres Meisterschaftsspiel sah ich in dieser Saison auch noch nicht!

Vielleicht hatte Jena, dank Tabellenführung und Mittwoch-Triumph, ein psychologisches Plus. Stabilisierende Faktoren waren es allemal. Aber der 1. FCM war willens, kompromißlos gegenzuhalten. "Das ist genau der richtige Tag, um zu beweisen, was die Mannschaft in petto hat", erklärte Mannschaftsleiter Manfred Zapf. Ein Stimmungs-Patt, wie mir schien.

Gänzlich töricht wäre die Annahme, daß Jena durch das frühe 0:1 die nervliche Balance verlor. Gestandene Leute, und das sind ja die Zeiss-Städter, ficht das nicht an. Dennoch standen die Thüringer zum erstenmal in dieser Saison vor dem Problem, einen Rückstand wettzumachen. Ohne die verletzten Krause und Töpfer, zwei motorische Kräfte gegen AS Rom, schwieriger als angenommen. Denn Magdeburg stand nicht mit vielen im Raum, ohne konsequent zu decken, was ja schon oft genug zu sehen war und meistens in die Niederlage führte, nein, die Elbestädter achteten auf Tuchfühlung, auf risikolose Zweikampfführung. Jena wurde das Leben erschwert, selbst wenn die kämpferische Energie der Zeiss-Elf mitunter auch diese Fesseln zu sprengen schien. Aber eines blieb offensichtlich: Magdeburg verstand sich gekonnt darauf, wie von der Sehne geschnellt aus kritischen Abwehrsituationen in kreuzgefährliche Angriffe umzuschalten!

Jena bot die normale Formation im 1 - 3 - 3 - 3 wieder auf, Magdeburg formierte durch den Ausfall Mewes um. Der unerfahrene Döbbelin bekam seine erste Punktspiel-Chance gegen Lindemann. Die beweglichen Spitzen Hoffmann (gegen ihn war Schilling diesmal total überfordert) und Streich erhielten durch Pommerenke, Steinbach und Tyll selten so viel Unterstützung wie diesmal. Das war ein federnder, geschmeidiger Stil, der Chancen produzierte, Ballsicherheit bewirkte, nie in Planlosigkeit ausartete. Zum großen Einmaleins paßten nur einige Fehlpässe (auch von Streich) nicht.

Jena engagierte sich in Fleiß, in hohem Aufwand, denn mit dem ersten Punktverlust, mit der ersten Niederlage gar, hatten die Hausherren wenig im Sinn. Über die besseren spieltechnischen Mittel verfügte der Tabellenführer jedoch nicht. Das entschied (den Kraftverschleiß der Mittwoch-Spiele einkalkuliert) das Treffen, männlich-hart geführt, voller Feinheiten und exquisiter Tore! Martin Hoffmann wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .

Zum Schiedsrichterkollektiv: Gravierende Benachteiligungen fanden nicht statt. Die kleinen Fehler-Details (falsche Einwurf- und Abseitsentscheidungen) mißfielen jedoch ungemein.

(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. Oktober 1980)


Nachwuchs: 3:2 , Tore : Steinborn 2, U. Burow / Halata , Brinkmann

Jena : Härtel , Kulb , Rode , Pohl , Kahnt , Meixner , Oevermann ( 64. Schakau) , Pittelkow , Steinborn , U. Burow , Rost ( 86. Brückner) / Tr.: Thomale

Jugend / Junioren - Jena : Erfurt 2:0 / 2:0