1984/1985 12. Spieltag: FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 12. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Hinrunde |
Ansetzung | FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Dr.-Kurt-Fischer-Stadion in Karl-Marx-Stadt |
Zeit | Sa. 01.12.1984 13:00 Uhr |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Siegfried Kirschen (Frankfurt/Oder) |
Ergebnis | 2:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Karl-Marx-Stadt
- Wolfgang Krahnke
- Jürgen Bähringer
- Matthias Birner, Claus Schwemmer
- Andreas Müller (69. John Bemme), Frank Uhlig, Joachim Müller, Udo Fankhänel
- Michael Glowatzky, Wolfgang Ihle (46. Lutz Wienhold), Stefan Persigehl
Trainer: Manfred Lienemann
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Heiko Peschke
- Gert Brauer, Andreas Krause, Wolfgang Schilling
- Stefan Meixner, Thomas Schmiecher, Jürgen Raab, Mathias Pittelkow
- Andreas Bielau, Ulf-Volker Probst (90. Jörg Burow)
Trainer: Lothar Kurbjuweit
Spielbericht
Vom K(r)ampf viel zu spät gelöst
Es war mit situationsbedingtem Verhalten nicht zu erklären und schon gar nicht zu entschuldigen, was beide an Zweikampfschärfe und verbissener Zähigkeit in der Abwehr ins Feld führten, den Gegenspieler nicht einen winzigen Moment aus den Augen zu lassen. Um den Anschluß zur Spitze (FCK) zu wahren, sich andererseits mit einem Teilerfolg (Jena) allmählich ins gesicherte Mittelfeld zu schieben, hätten sich die Konkurrenten durchaus ihrer spielerischen Fähigkeiten besinnen können und müssen. Als das endlich unter dem Eindruck des Gäste-Führungstreffers nach knapp einstündiger Spielzeit geschah, war der enttäuschende Gesamteindruck beim besten Willen nicht mehr zu korrigieren. Bis dahin prägte Pärchenbetrieb in bereits längst überwunden geglaubter Art und Weise die Szenerie!
Raab, immerhin noch zu den spielintelligentesten Akteuren zählend, beantwortete die bange Frage, wer sich denn als erster aus der zähen gegnerischen Umklammerung lösen könnte, in völlig unerwarteter Manier: Er stand bei Pittelkows Freistoß ins Zentrum der FCK-Deckung frei, was ihm bis dahin unter dem Schatten Uhligs nicht ein einziges Mal gelungen war, und köpfte den Ball haargenau ins linke Eck. So einfach, unkompliziert kann Fußball sein, wenn er vernünftig dosiert wird! "Da dies jedoch nur sporadisch geschah, mußten spannende Torszenen ausbleiben; von niveauvollem Kombinationsspiel ganz zu schweigen." DFV-Trainer Harald Irmscher sah es nicht anders als wir!
Zwei erwähnenswerte Situationen der ersten Halbzeit (24. J. Müller Pfostenschuß, 37. Raab-Freistoß knapp über den rechten Dreiangel des FCK-Tores) folgte die Zuspitzung erst in den letzten 20 Minuten; eingeleitet durch Persigehls Kopfball zum 1:1 gegen den sich zögernd-inaktiv verhaltenden Grapenthin. Er löste die Verkrampfung in der gastgebenden Elf, ließ sie nun endlich zu drangvollem, weiträumigen und auch im Mittelfeld hin und wieder (J. Müller) anspruchsvollen Passagen finden. Daß sich Jena jetzt zu sehr im eigenen Aktionsradius binden und einengen ließ, bei allem Fleiß- und Laufaufwand von Raab, Meixner (nach zu vielen Tempoverschleppungen im ersten Abschnitt allerdings!) und Bielau kaum noch erfolgversprechend zu reagieren verstand, paßte jedoch gewiß nicht ins taktische Bild von Trainer Kurbjuweit. Im eigenen Strafraum festgenagelt, brach Sekunden vor dem Abpfiff dann auch das Unheil über die Elf herein. Bähringer aus vollem Lauf zum Ball kommen zu lassen, der unhaltbar im rechten Eck einschlug, war eine höchst folgenschwere Unterlassungssünde.
Was unter dem Strich als Fazit bleibt, soll gesagt werden: Beide haben guten Grund, den mäßigen Eindruck vom Sonnabend in ihren Begegnungen zum Halbserien-Abschluß überzeugend zu korrigieren...
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fussballwoche" vom 4. Dezember 1984)
Jun-OL 0:0
Jena : Pfeiffer , Amstein , Strogies , Röser , Fast , Gobel , Stolz , Hüfner (46.Schattauer) , Böger , Häußler (85.Horländer) , Schmidt