1973/1974 FDGB-Pokal Halbfinale Rückspiel: FC Carl Zeiss Jena - BSG Energie Cottbus 7:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Halbfinale Rückspiel |
Saison | Saison 1973/1974 |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Energie Cottbus |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Mi. 13.02.1973 14:30 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Manfred Heinemann (Erfurt) |
Ergebnis | 7:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Wolfgang Blochwitz (46. Hans-Ulrich Grapenthin)
- Bernd Bransch
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Martin Goebel, Rainer Schlutter
- Norbert Schumann, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Cottbus
- Volker Ziegenhagen
- Klaus Stabach
- Werner Wehner, Hans-Joachim Wank, Wolfgang Lehmann
- Karl-Heinz Becker (46. Lutz Häder), Klaus Hübner, Siegfried Wünsch
- Michael Noack (61. Hans Böttcher), Erhard Gröger, Klaus Grebasch
Trainer: Manfred Kupferschmied
Spielbericht
Imponierender Angriffswirbel
Elf energiegeladene Zeiss-Akteure liefen in Jena auf dem Rasen ein, die an ihrem Vorhaben, das Finale des Pokalwettbewerbes 1974 zu erreichen, keine Zweifel ließen. Mit temposcharfen, torgefährlichen Aktionen drängte der Gastgeber die Cottbuser in die eigene Hälfte zurück, erzwang binnen einer Viertelstunde die Entscheidung! "Es war wichtig, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Das gelang uns mit dem 4:0 zwischen der 13. und 28. Minute", freute sich Cheftrainer Hans Meyer. Auf die variable Angriffsgestaltung, in die alle Zeiss-Feldspieler einbezogen wurden, vermochte sich der Gast niemals einzustellen. Seine Hintermannschaft stand mehr als einmal vor unlösbaren Rätseln, agierte vor allen Dingen dann konfus, wenn Flanken von den Außenpositionen geschlagen wurden. Wank, in der zweiten Halbzeit dann Hübner, konnten Peter Ducke nie Fesseln anlegen, so daß der Rekordinternationale nach Herzenslust dribbelte, paßte und schoß. "Wir waren schnell in Schwung", sagte der Routinier, der übrigens sein fünftes Pokal-Endspiel bestreitet, wenn er in Leipzig aufgeboten wird.
Dem ständigen Druck hielt Energie auch in der zweiten Hälfte nicht stand. Der FC Carl Zeiss erwies sich in allen Belangen überlegen, wirkte geistig beweglicher als der Kontrahent. "Die Einheimischen erfaßten die Situationen schneller", anerkannte Energies Trainer Manfred Kupferschmied. An die Trümpfe des Meisterschaftsaspiranten - Antrittsschnelligkeit, technische Perfektion, Kombinationssicherheit - reichten Kupferschmieds Schützlinge nicht im entferntesten heran. Sie operierten im Mittelfeld zu langsam, im Angriff sah man kaum eine nennenswerte Aktion. Vier Torschüsse (davon zwei platzierte) unterstreichen die Harmlosigkeit Energies zur Genüge!
In Hinblick auf die Sonnabend-Partie ließen die Lausitzer zwar Franz, Prinz, Grun und Lothar Lehmann pausieren, doch vermutlich hätten auch sie dem Angriffswirbel nicht entscheidend eindämmen können.
(Otto Schaefer in "Die Neue Fußballwoche" vom 19. Februar 1974)