1952/1953 14. Spieltag: SV Vorwärts KVP Leipzig - BSG Motor Jena 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | SV Vorwärts KVP Leipzig - BSG Motor Jena |
Ort | Stadion des Friedens in Leipzig |
Zeit | So. 30.11.1952 14:00 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Karl Jakob (Chemnitz) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig (weiß-blau)
- Horst Jaschke
- Gerhard Ebert, Wilhelm Brodthagen
- Werner Keller, Horst Scherbaum, Gerhard Marotzke
- Krügel, Werner Wolf, Roland Weigel, Rudi Mitzschke, Horst Beyer
Trainer: Heinz Krügel
- Jena (weiß-rot)
- Rolf Jahn
- Harry Heiner, Bernhard Schipphorst
- Georg Buschner, Karl Oehler, Heinz Sänger (46. Dieter Streller)
- Gerhard Gödecke, Wolfgang Fischer, Hans Ziehn, Siegfried Woitzat, Karl Schnieke
Trainer: Schipphorst
Spielbericht
Vorwärts-Überlegenheit blieb ohne Erfolg
Vorwärts trat in derselben Besetzung an, die am 23. November gegen Rotation erfolgreich war. Solange Bartolomäus, Reichelt und Lorenz nicht zur Verfügung stehen, dürften die Leipziger mit dieser Aufstellung die rechte gefunden haben. Unverkennbar geht jetzt ein frischer Zug durch die Mannschaft, die an Stabilität gewonnen hat, über ein gutes Können verfügt und in der Deckung erstklassig besetzt ist. Ebert zeigte sich seiner ausschließlichen Aufgabe, Schnieke nicht aus den Augen zu lassen, famos gewachsen. Da auch Brodthagen nach wie vor ausgezeichnet auf dem Posten war, blieb für Jaschke im Tor nicht allzu viel Arbeit.
In der Läuferreihe beherrschte Scherbaum souverän die Lage, an ihm war kaum vorbei zu kommen. Keller und Marotzke taten ebenfalls ihre Pflicht. Doch ist zu bemängeln, daß ihr Abspiel oft zu hoch lag und dadurch ungenau wurde. Die Leistung des Vorwärts-Sturmes war dagegen nicht befriedigend. Wenn eine Mannschaft die ersten 20 Minuten und nahezu die gesamte zweite Halbzeit überlegen ist, ein Eckenverhältnis von 9:2 und nur ein Tor erzielt, die anhaltende Feldüberlegenheit aber nicht auswerten kann, kann kein Anspruch auf Vollkommenheit der Fünferreihe erhoben werden. Das lag wohl daran, daß den Anweisungen des Trainers Krügel nur bedingt nachgekommen wurde. Die angeordnete Beschattung von Schnieke klappte. Auch Krügel hing anordnungsgemäß oft weit zurück und Weigel rochierte nach links. Wenn aber, wie vorgesehen, die Außen nach Innen drückten, blieben ihre Posten oft verwaist, weil die Halbstürmer nicht reagierten und an der Außenlinie erschienen. Auch wurde das Spiel auf zu engem Raum angelegt.
Von Motor Jena war man in Leipzig enttäuscht. Man hatte nach den letzten Ergebnissen wirklich mehr erwartet. Der Elf sagten augenscheinlich die Bodenverhältnisse gar nicht zu. Sie befand sich mehr oder weniger in der Defensive und wurde nur durch schnelle Vorstöße gefährlich. Die beste Zeit hatten die Gäste von der 21. bis zur 45. Minute, in denen sie Vorwärts mehrmals stark bedrängten und auch den Ausgleich durch Gödecke erzielten, nachdem der kleine Wolf kurz vorher das Leder, eine Unachtsamkeit von Jahn nutzend, ins leere Tor gehoben hatte. Durch die Kaltstellung von Schnieke wurde der Sturm zu einer stumpfen Waffe.
Im Spiel der Reserven setzte sich Vorwärts mit 3:0 durch.
(Fritz Zimmermann in "Die neue Fußballwoche" vom 2. Dezember 1952)