1952/1953 21. Spieltag: BSG Motor Jena - BSG Lokomotive Stendal 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Motor Jena - BSG Lokomotive Stendal |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 25.01.1953 14:30 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Fritz Köpcke (Wusterhausen) |
Ergebnis | 0:2 (0:1) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-rot)
- Rolf Jahn
- Harry Heiner, Bernhard Schipphorst
- Georg Buschner, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Gerhard Frank (46. Heinz Sänger), Hans Ziehn, Karl Brückner, Karl Schnieke
Trainer: Bernhard Schipphorst
- Stendal (schwarz- schwarz/weiß gestreift)
- Günter Reh
- Karl-Heinz Dehn, Karl Köhler
- Kurt Henning, Hans Kovermann, Kurt Brüggemann
- Günther Behne, Dieter Gradetzke, Kurt Weißenfels, Karl-Heinz Lahutta, Helmut Muthke
Trainer: Oswald Pfau
Spielbericht
Jenaer Abwehr ließ sich herauslocken
Mit dem Ausgang dieses Spieles dürfte der Kampf um den Abstieg etwas klarer geworden sein, denn Motor Jena wird es schwer haben, wieder Anschluß nach oben zu finden. Die Niederlage kann mit dem Fehlen des erkrankten Woitzat nicht allein entschuldigt werden. Selten spielte Motor Jena so zusammenhanglos wie in diesem wichtigen Treffen. Entscheidend war die taktische Anweisung des Stendaler Trainers Pfau, in der ersten Halbzeit mit sechs Spielern den Angriff zu forcieren, und trotzdem die Torsicherung nicht zu vernachlässigen. So dirigierte Weißenfels in der zweiten Halbzeit aus zurückgezogener Position seine Angriffe mit präzisen Steilvorlagen und sorgte dafür, daß auch der Vier-Mann-Sturm weiterhin gefährlich blieb.
Bei Jena konnte Brückner den fehlenden Woitzat nicht ersetzen, deshalb war es falsch, daß in der zweiten Halbzeit Frank und nicht Brückner mit Sänger ausgetauscht wurde. Denn obwohl Sänger in der Läuferreihe mit guter Wirkung spielte, änderte sich die Leistung im Sturm nicht, der mit seinem engmaschigen Kombinationsspiel wieder einmal viel zu unproduktiv blieb. Stendals Spieler ließen sich nur selten auf Zweikämpfe ein, spielten schnell und überlegt ab und waren dadurch sehr gefährlich. Auch die Abwehr der Altmärker übertraf die ihrer Gastgeber. Hier lieferte vor allem Kovermann ein fehlerfreies Spiel. Ein riesiges Arbeitspensum erledigten die beiden Außenläufer Brüggemann und Henning, die wiederholt mit unverhofften Weitschüssen gefährliche Situationen im Jenaer Strafraum heraufbeschworen.
In der zweiten Halbzeit bekam Stendal auf Grund seines einsatzfreudigeren Spieles zunächst leichte Vorteile. Das 2:0, das Muthke nach einer hohen Vorlage von Henning erzielte, war durchaus leistungsgerecht. Später wurde Motor im Mittelfeld überlegen. Weißenfels spielte zurückgezogen, und damit wurde die Jenaer Abwehr herausgelockt. Zu der Zeit, als Motor dem Ausgleich nahe war, schoß erneut Muthke, der völlig freistehend eine Steilvorlage aus der Läuferreihe aufnahm, den zweiten Treffer, Jahn keine Chance lassend.
(Fritz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 27. Januar 1953)
Reserven : 1:2