1973/1974 11. Spieltag: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11. Spieltag |
Saison | Saison 1973/1974, Hinrunde |
Ansetzung | 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ernst-Grube-Stadion |
Zeit | Sa. 24.11.1973 13:30 Uhr |
Zuschauer | 22.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Magdeburg
- Ulrich Schulze
- Manfred Zapf
- Klaus Decker, Wolfgang Abraham, Detlef Enge
- Jürgen Pommerenke, Wolfgang Seguin, Axel Tyll
- Wolfgang Steinbach, Jürgen Sparwasser, Martin Hoffmann
Trainer: Heinz Krügel
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Bernd Bransch
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Andreas Wachter, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
- Peter Ducke, Dieter Scheitler (46. Norbert Schumann), Eberhard Vogel(40.)
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Jena drohte ein schweres Debakel
Die Erinnerung an das Flutlicht-5:0 vom 3. März 1972, als der 1. FCM am 18. Spieltag Jena die Tabellenführung entriß, steckte in den Köpfen der Spieler. "Unnötigen Zweikämpfen aus dem Wege gehen, schnell zum Kombinationsspiel finden!" Diese Maxime beherzigten Heinz Krügels Schützlinge, psychologisch auf die Minute topfit. "Mit dem guten Start, noch dazu gegen den stürmischen Wind, war bereits alles gewonnen", schmunzelte Kapitän Manfred Zapf. "Drei Treffer in 25 Minuten, Herz, was begehrst du mehr!", drückte Assistenztrainer Günter Konzack die Stimmung der Magdeburger aus. Daß die Spitzenpaarung des Wochenendes, die Revue der 14 Nationalspieler von einst und jetzt (1. FCM 6 mit 67 Berufungen - Jena 8 mit 266 Einsätzen), so eindeutig an die Gastgeber ging, hatte tiefe Ursachen:
1. Magdeburg bot über weite Strecken zweckmäßigen, einfallsreichen Kombinationsfußball, fand über das Tempo auch zur spielerischen Linie - Jena produzierte nur Stückwerk, vermochte auch nicht kämpferisch zu überzeugen.
2. Der 1. FCM wirkte in allen Reihen ausgewogener, leistungsstabiler, die größeren Erfahrungswerte der Zeiss-Städter (26,3 Jahre im Schnitt) machte er durch seine Vitalität (Altersschnitt 23,1 Jahre) mehr als wett.
Wenn diesem Schlagerspiel bereits nach einer halben Stunde der große Atem genommen war, lag das am schnellen Entscheidungsvermögen der Magdeburger sowie an der Harmlosigkeit ihres Kontrahenten. Wo Jena bedächtig tändelte und in Leichtsinn verfiel ("Sparwassers Toren gingen ja haarsträubende Fehler voraus", so Libero Bernd Bransch), packte Magdeburg bissig zu. 24:15 Freistöße gegen die Hausherren bewiesen ihre Aggressivität, 18:4 Ecken (15:0 nach der Pause!) unterstrichen ihre Vorteile. Bei drei weiteren Großchancen für Sparwasser (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) (76., Lattenkopfball), Hoffmann und Pommerenke drohte Jena ein Debakel.
Zum Schiedsrichterkollektiv: In der 40. Minute sprach FIFA-Referee Glöckner den ersten Feldverweis der Saison aus! Der Betroffene: Jenas Linksaußen Vogel. Der Sachverhalt: Bei Vogels Kopfballtor in der 40. Minute zeigte Linienrichter Kunze Abseits an. Glöckner annullierte den Treffer. "Danach winkte Vogel schon zu Kunze mit beiden Händen ab, um ihm dann auch noch einen ´Vogel´ zu zeigen. Da kann es keine gelbe Karte mehr geben, sondern nur noch einen Feldverweis!", so Rudi Glöckner. Geschehenes ist nicht mehr rückgängig zu machen, an Selbstbeherrschung aber mangelte es nicht nur Vogel!
(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 27. November 1973)
Junioren : Magdeburg : Jena 0:2
Jena : Zimmermann , Schmidt , Oevermann , Henniger , Förster , Neuber , Noack , Kaschunke , Werner (1) , Semmer , Weise (1) / Tr.: Thomale