1975/1976 26. Spieltag: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 5:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 26. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Rückrunde |
Ansetzung | 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg |
Zeit | Sa. 15.05.1976 15:00 Uhr |
Zuschauer | 17.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 5:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Magdeburg
- Bernd Dorendorf
- Manfred Zapf
- Detlef Raugust, Wolfgang Seguin, Peter Kohde
- Jürgen Pommerenke, Axel Tyll, Wolfgang Steinbach
- Uwe Grüning, Jürgen Sparwasser, Joachim Streich
Trainer: Heinz Krügel
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Ulrich Göhr (70. Harald Irmscher), Lothar Kurbjuweit, Konrad Weise, Andreas Wachter
- Gert Brauer, Uwe Neuber, Rainer Schlutter, Dietmar Sengewald
- Hartmut Molata (19. Peter Ducke), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Weises Antwort sagte alles
Ein Maientag nach Magdeburger Art, wie ihn die Elbestädter vor einem Jahr, am 21. Mai, nach gleichlautender Partie (1:1) feiern konnten, war es nicht. Freilich lagen auch diesmal Medaillen bereit, doch hatten der Meister von 1974 und 1975 und sein Anhang gewiß an andere als an die bronzenen gedacht, mit denen sich Magdeburgs Fußball nun zum viertenmal schmückt (1968, 1969, 1973). Warum die Elf ihre "gegenwartsträchtigen wie zukunftsorientierten Potenzen", wie in der fuwo/"Sportecho"-Sonderausgabe vor Saisonbeginn formuliert, nicht ausschöpfte, dürfte nun Gegenstand einer selbstkritischen 1.FCM-Analyse sein.
Um nicht mißverstanden zu werden: Der Mannschaft gehören zum 3. Platz auch unsere Glückwünsche. Zumal die Abschiedsvorstellung die Hoffnung nährt, in der nächsten Saison einen FCM von alter Güte zu erleben. Das 5:2 war das Ergebnis einer soliden spielerischen Leistung. "Meiner Meinung nach das beste Heimspiel, das ich sah", so DFV-Trainer Kurt Holke. Allerdings auch das Resultat einer schwachen Partie des Ex-Vizemeisters, die Trainer Hans Meyer enttäuscht in die Worte kleidete: "Einige schienen gedanklich weit weg vom Fußball zu sein."
Jenas deckungsschwache Spielweise forderte den 1. FCM geradezu zum Preisschießen heraus, und nur der Tatsache, daß die Magdeburger eben noch nicht wieder ein ausgewogenes Ensemble sind, das sich allen Situationen gewachsen zeigt, verdankten die Thüringer kein "Waterloo an der Elbe". Frage an Konrad Weise, der sich im ebenfalls nicht fehlerfreien Libero/Vorstopper-Wechselspiel mit Kurbjuweit ablöste: Wer sollte eigentlich Steinbach (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) decken? Bezeichnende Antwort: "Das frage ich mich auch..." Schlutter, Brauer, Neuber versuchten sich, doch sie bekamen den kleinen Magdeburger, Spielmacher und Torschütze in Person, nicht zu fassen. "Daß ich läuferische Vorteile hatte, will ich gar nicht mal sagen, eher taktisch konnte sich Jena nicht auf mich einstellen." Da auch Streich gut aufgelegt war, herrlich sein 20-m-Direktfreistoß, Grüning sich an der Treibjagd ("Nur ein Tor fehlte mir...") weidlich beteiligte, ging es bei den Gästen oft drunter und drüber. So wie der Tag begonnen hatte, als der Busausfall die Akteure in die PKW und teilweise selbst an die Lenkräder zwang.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Vor seinen Aufgaben Brügge-Liverpool und Wales-Jugoslawien eine gute Generalprobe Glöckners, der die von Zuschauerprotesten begleitete Strafstoßentscheidung mit einem "in die Zange" genommenen Jenaer begründete.
(Joachim Pfitzner in "Die Neue Fußballwoche" vom 18. Mai 1976)
Junioren : 1:4 , Tore : Vieth / Töpfer 2 , Raab 2
Jena : Zimmermann , Kolb (Paukert) , Schakau , Birnkammerer , Weise , Krause , Töpfer , Voigt , Schmied , Raab , Lengert / Tr. Thomale
Jena am Ende auf Platz 8