1977/1978 20. Spieltag: BSG Wismut Gera - FC Carl Zeiss Jena 1:6
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 20. Spieltag |
Saison | Saison 1977/1978, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Wismut Gera - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Freundschaft in Gera |
Zeit | Sa. 15.04.1978 16:00 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Herbert Streicher (Crimmitschau) |
Ergebnis | 1:6 |
Tore |
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Aufstellungen
- Gera (schwarz-rot/schwarz)
- Peter Winkler
- Udo Korn
- Gerhardt Hoppe (46. Günter Schmidt), Hans Kliemank, Dieter Schirrmeister (46. Matthias Blaseck)
- Dieter Markfeld, Matthias Kaiser, Harald Irmscher
- Uwe Falkenhahn, Gerd Struppert, Werner Schorrig
Trainer: Dietmar Pohl
- Jena (blau-gelb/blau)
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Dieter Noack (69. Andreas Krause), Lothar Kurbjuweit
- Uwe Neuber, Dietmar Sengewald, Lutz Lindemann
- Jürgen Raab, Thomas Töpfer (76. Matthias Brückner), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Die "Schreckschüsse" häuften sich!
Deprimierende Heimniederlagen sind für den Absteiger nichts Außergewöhnliches mehr! Als Vogel in der 87. Minute nach einem von Kaiser am durchbrechenden Sengewald verschuldeten Foulstrafstoß zum ominösen Punkt schritt, drohte nach dem 0:6 gegen den BFC sogar ein neuer "Hausrekord": sieben Gegentreffer vor eigenem Anhang. Doch der erfahrene Schütze fand im bis dahin gleichfalls unsicher wirkenden Schlußmann Winkler seinen Meister. An der Bemerkung von Jenas Assistenztrainer Helmut Stein, dies sei "die beste Leistung des Torhüters im Verlauf dieser 90 Minuten gewesen", gab es keinerlei Abstriche vorzunehmen.
Was Winkler und seine Vordermänner jedoch darüber hinaus boten, trieb Dietmar Pohl den Angstschweiß an die Stirn. Auch danach, als er bei der Fernsehübertragung des Treffens aus Karl-Marx-Stadt an die bevorstehende Reise zum Titelverteidiger nach Dresden dachte! An inkonsequenten, fehlerhaftem Verhalten übertrafen sich Schirrmeister, Markfeld und später dann auch Schmidt und Blaseck gegenseitig. Gera wurde so zum Spielball des Gegners, ohne daß dieser zu nennenswerter Form auflief.
Wismut ist offensichtlich jeglicher Mut verlorengegangen, sich im Spiel zu stellen. Das für uns typische Beispiel dieser Partie: Kaiser befand sich gegen Sengewald fast ausschließlich in der Rückwärtsbewegung. Warum eigentlich? Lediglich 15 Minuten nach dem Wechsel "taute" die Elf auf, waren bei Irmscher, Korn, Falkenhahn und nun gelegentlich endlich auch Kaiser Anzeichen dafür zu erkennen, aktiv in Erscheinung zu treten. Doch dann folgten weitere "Schreckschüsse" in Form kapitaler technischer Schnitzer von Blaseck und Markfeld, die dem FC Carl Zeiss einen relativ mühelosen Sieg auch in dieser Höhe ermöglichten. Ihn erlebten allerdings nur noch die Allertreuesten des tief enttäuschten Wismut-Anhangs...
Zum Schiedsrichterkollektiv: Kleinlich zu pfeifen war das beste Rezept Streichers bei einer Vielzahl von Unsauberkeiten. Daß er dabei manche Vorteilssituation unterband und auch Brauers Oberkörpereinsatz unnötigerweise mit "Gelb" ahndete, ist ihm keinesfalls als Schwäche anzulasten.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 18. April 1978)
Nachwuchs : 2:2 , Tore : Heinzelmann , Ehrhardt / Rode , Kulb
Jena : Härtel , Rode , Kulb , Schmied , Schakau , Schlutter , V. Weise , Burow ( 75. Peukert) , Roß , Lobeda , Schröder (46. Diener) / Tr. Thomale
Junioren / Jugend : Frankfurt/O : Jena 3:1 / 1:2
Das erste Mal mit Jena im Freudschaftsstadion
In Gera war ich schon vorher im Stadion , nun das erste Mal mit dem FCC . Gera hatte sich schon lange mit dem Abstieg abgefunden , man war einfach zu schwach für die Oberliga . So einen souveränen Auswärtssieg habe ich selten live miterlebt , obwohl Zeiss auch nicht überragend spielte .
Bei einem späteren Quiz nach dem Pokalspiel Jena's nach der Wende in Zwötzen im Tschirchschlösschen in Gera gewann ich einen Großen Jena-Wimpel mit Autogrammen , da ich die letzte Frage nach dem Resultat Gera : Jena im Zweiten Anlauf richtig beantworten konnte . Quizmaster war übrigens damals Uwe Dern , seines Zeichens Fanbeauftragter .
A.S.