1977/1978 26. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue 6:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 26. Spieltag |
Saison | Saison 1977/1978, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 03.06.1978 15:00 Uhr |
Zuschauer | 4.000 |
Schiedsrichter | Günter Männig (Böhlen) |
Ergebnis | 6:0 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Lothar Kurbjuweit, Uwe Neuber (70. Andreas Krause), Dietmar Sengewald
- Jürgen Raab, Gerhardt Hoppe, Lutz Lindemann
- Martin Trocha, Thomas Töpfer, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Aue
- Ulrich Ebert
- Wolfgang Körner
- Andreas Pekarek, Lothar Schmiedel, Wolfgang Höll
- Harald Mothes, Jürgen Ernst (46. Frank Stein), Klaus Hartmann, Holger Erler (65. Gunter Dieke)
- Thomas Teubner, Hans-Jürgen Thomas
Trainer: Manfred Fuchs
Spielbericht
Gegen diesen Elan kein Kraut gewachsen
Die Hitze - 32 Grad am Fuß der Kernberge -, aber auch die WM-Ereignisse hielten rund die Hälfte vom sonstigen Zuschauerstamm fern. Wer kam, erlebte eine der besten Saisonpartien der Zeiss-Elf, der man auch aus Wismut-Kreisen über Gebühr Lob zollte: "Heute war gegen diese Jenaer kein Kraut gewachsen. Zusätzlich motiviert durch die Halbzeitresultate, witterten unsere Gastgeber noch ihre Chance auf neuerliche UEFA-Cup-Beteiligung und stürmten entsprechend elanvoll", kommentierte Trainer Manfred Fuchs die reife Leistung. In der Tat, obwohl die Erzgebirgler zunächst ihre Absicht, aus der Defensive zu kontern, andeuteten, gingen sie später im Jenaer Angriffswirbel regelrecht unter. "Das Resultat sollte für uns als Außenseiter im Rahmen bleiben. Ein halbes Dutzend aber, das hätte ich mir nicht träumen lassen." Mit diesen Worten bestieg Wismut-Schlußmann Ulrich Ebert den Mannschaftsbus. Gerade ihm bescheinigten Experten aus beiden Lagern eine gute Leistung. "Hätte Ulrich nicht so glänzend gehalten, Jena die glasklaren Chancen besser verwertet, es hätte noch schlimmer kommen können", gab Fuchs freimütig zu.
Und wenn es überhaupt Abstriche an der Jenaer Gesamtleistung zu machen gibt, so an der trotz sechs Treffern nicht befriedigenden Chancenverwertung. Selbst ein Foulstrafstoß, von Körner an Vogel verursacht (35.), wurde - vom alles überragenden Schnuphase zu unplatziert getreten - eine Beute Eberts. Minuten später bügelte Schnuphase (von der fUWO zum Spieler des Tages gewählt) mit einem 25-m-Knaller unter die Latte diesen Schnitzer aus. Überhaupt: Ein Tor war schöner als das andere! Raabs Direktschuß nach Kurbjuweits Maßflanke auch diesbezüglich das Tüpfelchen aufs i. Nicht zuletzt dank eines Lindemanns als Schaltstation im Mittelfeld, dank des Mutes zum Risiko - ohne echten Libero auf Torjagd zu gehen - gab es den höchsten Saisonsieg. Er wurde zwar nicht mehr mit Rang 4, dafür aber mit viel Beifall belohnt.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Beide Kollektive machten es Männig in seinem Abschiedsspiel leicht. Er und seine Assistenten beherrschten jederzeit die Szenerie.
(Peter Palitzsch in "Die Neue Fußballwoche" vom 6. Juni 1978)
Nachwuchs: 0:1 , Tor : Lammel
Jena : Runkewitz , Rode , Köberlein , Schilling , Köhler , Schlutter , Schmied , Konik (65.Kulb) , Burow , Lobeda (75.Kirsch) , V. Weise / Tr.: Thomale
Jena belegte am Ende nur Platz 11 .
Letztes Heimspiel der Saison
Das Spiel ist mir nicht mehr sonderlich in Erinnerung , es ging um nichts mehr - alle Messen waren gesungen . Wismut war total unterlegen . - Aber das interessierte kaum noch jemanden , denn die WM in Argentinien hatte schon begonnen .
Nach dem Spiel ging es ins F-Haus zum Tanz und dann sahen wir noch ein Spiel mit Beteiligung von Peru (Weißes Trikot mit rotem Diagonalquerstreifen) - es war dann Peru : Schottland 3:1 . Wir hielten zu Schottland , aber Peru war besser . Aus war die Saison .
A.S.