1978/1979 02. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Böhlen 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 2. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Böhlen |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 26.08.1978 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Herbert Streicher (Crimmitschau) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Konrad Weise, Uwe Neuber
- Gerhardt Hoppe (61. Andreas Krause), Dietmar Sengewald (51. Eberhard Vogel), Lutz Lindemann
- Jürgen Raab, Thomas Töpfer, Martin Trocha
Trainer: Hans Meyer
- Böhlen
- Freimuth Bott (26. Thomas Fischer)
- Eberhard Köditz
- Günter Amler, Jochen Kunath, Rolf Tröger
- Friedhelm Schneider, Uwe Ferl, Rainer Srodecki
- Klaus Havenstein, Manfred Zaspel, Bernd Hubert
Trainer: Wolfgang Müller
Spielbericht
Dauerdruck - aber kein Witz im Spiel
Viel Neues und Schmuckes präsentiert das Jenaer Stadion jetzt dem Besucher. Neu die Laufbahn, neu die Ränge, neu die große elektronische Anzeigetafel, alles in frischen Farben. Aber nicht neu war das, was sich dann auf dem gepflegten Rasen abspielte: Eine unentwegt stürmende Heimmannschaft fand nicht die technisch-taktischen Mittel, den notgedrungen mit massierter Kraft verteidigenden Gegner auszuspielen.
"Es war falsch", betonte auch Nationalspieler Lutz Lindemann, "gegen eine kopfballstarke Abwehr vorwiegend die Bälle hoch in den Strafraum hineinzuschlagen." Es fehlte zum Dauerdruck einfach der Witz im Jenaer Spiel. Kein Pärchen fand sich zum Doppelpaß. Durchbrüche zur Grundlinie waren zu selten, wie überhaupt das individuelle Durchsetzungsvermögen der jungen Stoßstürmer viel zu wünschen übrig ließ. "Alles nach vorn!" war in Anbetracht der Enge im Angriffsraum sowieso die falsche Devise. Aber danach handelten die Gastgeber, ließen nicht etwa die Böhlener kommen, um so das Spiel zu lockern, obwohl Chemie in wenigen kurzen Phasen durchaus den Willen andeutete, das eigene Spiel zu machen. Dann rückten aus dem verstärkten Mittelfeld Havenstein, Ferl, Srodecki mit nach vorn, dann zeigte die Mannschaft doch mehr Potenzen als nur kämpferische.
Sogenannte hundertprozentige Chancen für die Gastgeber gab es über das eine Tor hinaus kaum noch. Allenfalls günstige Schußpositionen. Nach schwachen Schüssen Sengewalds und Trochas notierten wir Töpfers verheißungsvolles Dribbling im Strafraum (eines der wenigen dieser Art), aber wiederum wurde dem Böhlener Schlußmann der Ball nur zugeschoben, als daß mit Kraft und Raffinesse geschossen worden wäre. Und so ließen sich von Raab, Lindemann, Töpfer weitere Möglichkeiten aufzählen, kaum aber eine aus dem Jenaer Spiel nennen, in der die Chemie-Abwehr ausgespielt worden wäre. Lindemanns spielverlagernde Pässe vor allem in der ersten Hälfte fanden zum teil keine Gegenliebe. Vogels späterer Einsatz änderte auch kaum etwas am Gesamtbild.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Streicher hatte Schwerstarbeit zu verrichten, war jedoch stets auf Ballhöhe.
(Otto Pohlmann in "Die neue Fußballwoche" vom 29. August 1978)
Nachwuchs: 2:0 , Tore : Burow , Brückner
Jena : Härtel , Rode , Schlutter , Köhler , Schilling , Schakau , Kulb , Pohl , Brückner (76. Ellmer) , Burow , Roß / Tr.: Thomale