1978/1979 03. Spieltag: BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena 1:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 3. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Stahlwerker in Riesa |
Zeit | Sa. 02.09.1978 15:00 Uhr |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Gerhard Bude (Halle) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Riesa
- Rainer Köpnick
- Reinhard Hauptmann
- Wolfram Meinert, Klaus Schlutt, Klaus Härtel
- Volkmar Raabe, Bernd Runge, Wolfgang Schremmer
- Eberhard Lippmann, Thomas Börner, Wolfgang Schröder
Trainer: Günter Guttmann
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Konrad Weise, Uwe Neuber
- Gerhardt Hoppe (64. Martin Trocha), Dietmar Sengewald (48. Andreas Krause), Lutz Lindemann
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Kein Härtetest für verdienten Sieger
Um sein Vorhaben, dem Spiel der Jenaer Auswahlkandidaten positive Erkenntnisse abzugewinnen, war DFV-Verbandstrainer Werner Walther ganz gewiß nicht zu beneiden. Unter dem Eindruck der in allen Belangen enttäuschenden Leistung des FC Carl Zeiss traf er sein Urteil kurz, aber ebenso unmißverständlich: "Keiner überzeugte! Während Schnuphase in dem Bemühen, Anspielpunkte zu suchen, eine Menge Fehler unterliefen, mußte man bei Lindemann zu dem Eindruck gelangen, daß er sich regelrecht in die Passivität flüchtete." Nicht nur für ihn, auch für uns und die 9000 im weiten Rund war einfach unbegreiflich, in welcher Form sich die Mannschaft präsentierte!
Diese Bemerkungen von Libero Reinhard Hauptmann, Riesas Ruhepunkt in einer erstaunlich selbstbewußt startenden Elf, sind vielsagend genug: "Wir wurden von Jena nicht einmal in kämpferischer Hinsicht gefordert. Selbst der Gewinn eines Punktes lag für unseren Gegner in weiter Ferne." Dem Strategen kann nicht widersprochen werden.
Was Jena an diesem Tag versuchte, um ihn und seine Mitspieler in Gefahr zu bringen, läßt sich mit wenigen Worten auf diesen Nenner bringen: Indiskutabel in der taktischen Befähigung, zum eigenen Stil zu finden, nahezu hilflos gleichfalls darin, den frühzeitigen Rückstand durch Meinerts dritten (!) Kopfballtreffer dieser Saison als Aufmunterung zu erhöhtem läuferischem Aufwand zu betrachten. Einfallslosigkeit und Stillstand prägten Jenas Spiel nahezu über die volle Distanz hinweg!
Hartmut Meinert, der bewegliche, gegen Vogel außerordentlich zweikampfsichere Rechtsverteidiger durfte schon nach vier Minuten frohlocken: "Wie schon zuletzt gegen den 1. FCL achtete niemand auf mich - mir konnte es nur recht sein!" Es sollte nicht bei diesem einzigen taktischen Fehlverhalten des FC Carl Zeiss bleiben. Daß sich Hoppe, Sengewald und Lindemann gegen die zielstrebige, einsatzfreudige Mittelfeldreihe des Gastgebers regelrecht in die Defensive drücken ließen, zählte zu den weiteren folgenschweren Fehlern. Von mangelhafter Spritzigkeit und Nachteilen in dieser Hinsicht gegenüber Spielern wie Schremmer, Raabe, Härtel oder Schröder ganz zu schweigen...
Auf ungefährdete Siege dieser Art kann Riesa im weiteren Verlauf der Saison wohl kaum hoffen. "Imponierend die Geradlinigkeit, die bis zum Schluß niemals nachlassende Moral des verdienten Siegers", schätzte der stellvertretende DFV-Generalsekretär Hans Müller ein. Auf die beiden einzigen erfolgverheißenden Jenaer Nachpausen-Konter, abgeschlossen mit Weitschüssen von Weise (viele Unsicherheiten im Duell mit Börner) und Vogel, reagierte Schlußmann Köpnick gelassen. So, als wolle er damit sichtbar für jeden ausdrücken: Sie beunruhigen uns nicht!
Zum Schiedsrichterkollektiv: Eine solide Leistung, bei den Verwarnungen auch mit Konsequenz.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 5. September 1978)
Nachwuchs: 1:1 , Tore : Jentzsch / Roß
Jena : Härtel , Rode , Schlutter , Köhler , Schilling , Pohl , Schakau , Kaiser , Brückner , Burow (67. Kulb) , Schmied (56. Roß) / Tr.: Thomale
In Riesa mit dem FCC
In Riesa hatte ich schon vorher ein Spiel gegen Vorwärts gesehen . Nun dem FCC hinterhergetrampt . Das Spiel war lausig , wir verloren - obwohl es nicht nötig war . Die Zeiss-Fans standen an der Mittellinie und hatte den Riesaer Fanblock verdrängt . Das ist den Riesaern aber wohl häufiger passiert .
A.S.