1978/1979 11. Spieltag: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
Ansetzung | 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg |
Zeit | Sa. 02.12.1978 13:00 Uhr |
Zuschauer | 13.000 |
Schiedsrichter | Klaus-Dieter Stenzel (Senftenberg) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Magdeburg (weiß)
- Dirk Heyne
- Manfred Zapf
- Detlef Raugust, Wolfgang Seguin, Klaus Decker
- Jürgen Pommerenke, Siegmund Mewes, Axel Tyll
- Rainer Döbbel, Joachim Streich, Martin Hoffmann
Trainer: Klaus Urbanczyk
- Jena (blau)
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Lothar Kurbjuweit
- Gert Brauer, Konrad Weise, Dieter Noack
- Rüdiger Schnuphase, Lutz Lindemann, Matthias Kaiser (81. Uwe Neuber)
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab, Martin Trocha (46. Dietmar Sengewald)
Trainer: i. V. Helmut Stein
Spielbericht
Konzentrierter 1. FCM beherrschte Jena
Der Ehrentreffer von Raab beendete nicht nur die Jena Tor-Durststrecke, die immerhin 549 Minuten andauerte (!), sondern "er belohnte auch die Moral und den Kampfgeist der Mannschaft, für die ich Schlimmeres befürchtete", meinte Jenas Klubvorsitzender Hilmar Ahnert nach diesem rassigen, unerhört tempostarken Spiel der Verfolger, in dem der 1. FCM eindeutig seine Medaillenambitionen unterstrich.
Nach den klaren 1:4-, 0:3- und 2:5-Schlappen in den letzten drei Jahren schienen die Thüringer diesmal sogar vor einem Debakel zu stehen. 3:0 führten die Platzherren nach gut einer Viertelstunde. "Wir fanden uns auf dem weichen, nassen Boden besser zurecht. Unser frühzeitiges Stören sowie das blitzschnelle Umschalten traf die Jenaer empfindlich.", freute sich Manfred Zapf. Der 1. FCM operierte schneller, wuchtiger, couragierter und vor allem präziser und verzichtete im Mittelfeld auf kräfteraubende Dribblings.
Seguin (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) trieb das Spiel ständig von hinten an. Raugust und Decker sorgten mit ihren Vorstößen für überraschende Akzente. Tyll unterstrich seine ansteigende Form nachdrücklich. Pommerenke führte Regie. Mewes spielte seine athletischen Vorzüge aus. Streich beschäftigte Weise in jeder Minute, und Hoffmann war für Brauer ein ständiges Rätsel.
Auffallend: Im Gegensatz zum FC Carl Zeiss, bei dem die Youngster Trocha, Töpfer und Raab ohne Routinier Vogel regelrecht führerlos wirkten, auch von Lindemann nicht genug unterstützt wurden, verkrafteten die Gastgeber das Fehlen von Steinbach (drei Verwarnungen) und Sparwasser (er fängt nach seiner Rippenverletzung in dieser Woche wieder mit dem Training an) mühelos.
Außerdem nutzten die Elbestädter die Schaltpausen in der Zeiss-Abwehr zu sehenswerten Kopfballtreffern, die jeweils von Seguin und Tyll vorbereitet wurden. Hier wurde die Kopfballstärke von Schnuphase, "der diesmal aus dem Mittelfeld für Druck sorgen sollte" (so Helmut Stein), vermißt. Sein Wechsel später mit Kurbjuweit zahlte sich in zweifacher Hinsicht aus. Schnuphase stabilisierte sichtlich die Abwehr, Kurbjuweit aber aktivierte neben Weise, Noack, Lindemann und Töpfer sichtlich die Aktionen der Gäste. Um Magdeburgs deutlichen Leistungsabfall jedoch empfindlicher zu bestrafen, fehlte es Jena an Format.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Stenzel leitete diese faire Partie sehr umsichtig, griff nach der Pause, als ein wenig Hektik aufkam, konsequent durch. Habermann muß seine Entscheidungen an der Linie noch klarer anzeigen.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 5. Dezember 1978)
Nachwuchs: 0:0
Jena : Zimmer , Rode (77. Ellmer) , Schlutter , Köhler , Schilling , Köberlein , Kulb , Oevermann , Pohl (55. Roß) , Burow , Schmied / Tr.: Thomale
3.12. Junioren (14:00) / Jugend (12:30) - K-M-St : Jena 0:1 / 2:4
Entschluß
Den Leistungen Jena's entsprechend und der Kasse geschuldet war ich weder in Magdeburg , in Dresden , in Böhlen , zu Hause gegen Riesa , zu Hause gegen Rostock ließ ich auch weg .
A.S.