1978/1979 13. Spieltag: SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 13. Spieltag |
Saison | Saison 1978/1979, Hinrunde |
Ansetzung | SG Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Dynamo-Stadion in Dresden |
Zeit | Sa. 16.12.1978 13:00 Uhr |
Zuschauer | 26.000 |
Schiedsrichter | Hans Kulicke (Oderberg) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Dresden
- Claus Boden
- Hans-Jürgen Dörner
- Gerd Weber, Udo Schmuck, Christian Helm
- Reinhard Häfner, Andreas Trautmann, Hartmut Schade
- Gert Heidler (76. Matthias Müller), Peter Kotte, Frank Richter (39. Rainer Sachse)
Trainer: Gerhard Prautzsch
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Gert Brauer, Lothar Kurbjuweit, Dieter Noack
- Uwe Neuber, Lutz Lindemann, Gerhardt Hoppe, Dietmar Sengewald (82. Matthias Kaiser)
- Thomas Töpfer, Jürgen Raab
Trainer: i. V. Helmut Stein
Spielbericht
Ein Kampfspiel der besten Güte
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Diese alte Spruchweisheit schlich sich in Dresden in die Köpfe aller Beteiligten. Wer hatte schon Jena angesichts der 0:5- und 0:3-Schlappen im jüngsten Achtelfinale des FDGB-Pokals ernsthaften Widerstand zugetraut? Die wenigsten unter den 26000 sicherlich. Um so frappierender das 0:0, der weitere Heimpunktverlust des Titelverteidigers!
Das sei beiden Mannschaften zur Ehre gesagt: Sie demonstrierten trotz des torlosen Ausgangs ein Kampfspiel allerbester Güte! In der Absicht, alles auf die Angriffskarte zu setzen, bevorzugte Dresden mehr den Säbel denn das Florett. Es sah sich einer massierten Abwehr mit unbeugsamen Zweikampfqualitäten (Schnuphase, Kurbjuweit, Brauer, Noack) ausgesetzt. Lupenrein: die Kopfbälle des Jenaer Liberos auch in stärkster Bedrängnis! Auch im aggressivsten Powerplay der Gastgeber blieb Grapenthin ("Trotz einer Verletzung schon nach zehn Minuten" bewunderte Helmut Stein die Leistung seines Torstehers) gelassen, ruhig, reaktionsschnell. Die Zeiss-Deckung bewahrte bis zum Schlußpfiff ihre Stabilität, auch wenn sie das Glück des Tüchtigen nicht entbehrte. Was immer Kotte, Heidler, Weber, Häfner, Dörner und Schade auch an Doppelpässen, Alleingängen, Schüssen und Kopfbällen unternahmen, bei hohem Tempo selbstredend, Jenas kämpferische Entschlossenheit war nicht aufzuweichen. Auch von fünf (!) Dresdner Angriffsspielern nicht.
Obwohl Jena nur drei Torschüsse ernstgemeinter Art in petto hatte, besaßen zwei davon wahre Schockwirkung. Zuerst landete ein Preßschlag zwischen Hoppe und Helm an der Latte (22.), dann manövrierte Sengewald die oftmals risikoreiche Dynamo-Abwehr (beim Abseitsspiel!) aus, doch sein Flachschuß landete am Pfosten des langen Ecks (52.). Das waren schulmäßige Konter, die es in sich hatten, die noch mehr versprachen als nur "Holzaktionen". Jenas Schwäche: die mangelnde Durchschlagskraft von Töpfer und Raab. Zu leichtfertig verspielten sie im Angriff die Bälle, die von der Abwehr schwer genug erkämpft worden waren. Einen Jenaer Torschuß will ich nicht unterschlagen. Lindemann wuchtete ihn so vehement ab, daß der Torsteher zu höchster Aufmerksamkeit gezwungen war (52.). Nur, es war sein eigener, nämlich Grapenthin (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt). Es war nicht die einzige Schwäche, die mancher Akteur an diesem Tag mit der Blicktechnik hatte.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Kulicke verstand sich auf sein Handwerk. Die Spieler respektierten ihn. Beides war erfreulich zu sehen.
(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 19. Dezember 1978)
Nachwuchs: 2:0 , Tore : V. Schmidt , Petersohn
Jena : Blumenstengel , Rode (72. Kirsch) , Wachter , Köhler (46.Pohl) , Schilling , Schakau , Kulb , Köberlein , Roß , Burow , Schmied / Tr .: Thomale