1979/1980 15. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SG Dynamo Dresden 0:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 15. Spieltag |
Saison | Saison 1979/1980, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - SG Dynamo Dresden |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 01.03.1980 15:00 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Klaus-Dieter Stenzel (Senftenberg) |
Ergebnis | 0:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Dieter Noack, Gert Brauer, Lothar Kurbjuweit
- Gerhardt Hoppe, Jürgen Köberlein (64. Lutz Lindemann), Dietmar Sengewald
- Martin Trocha, Jürgen Raab, Thomas Töpfer
Trainer: Hans Meyer
- Dresden
- Bernd Jakubowski
- Hans-Jürgen Dörner
- Christian Helm, Udo Schmuck, Matthias Müller
- Reinhard Häfner, Gerd Weber, Andreas Trautmann, Hartmut Schade (75. Andreas Schmidt)
- Gert Heidler, Peter Kotte
Trainer: Gerhard Prautzsch
Spielbericht
Sehenswertes Tor und überzogene Härte
Die Zuversicht der Jenaer, die nach dem erfolgreichen Pokalmittwoch auch im Kampf um die Punkte gegen den Spitzenreiter aufkam, erhielt kurz vor dem Anpfiff einen tüchtigen Dämpfer. Neben Krause (drei Verwarnungen), einem der besten vom Pokal, kam vor dem Anpfiff auch für Weise das Stoppzeichen. "Der Konrad versuchte einen letzten Test, aber es ging nicht. Ein Bluterguß im Oberschenkel!" erläuterte Mannschaftsarzt Dr. Johannes Roth, der auch für Lutz Lindemann zunächst kein grünes Licht gab.
Diesen weiteren Substanzverlust konnten die Gastgeber eine Stunde lang gegen den Spitzenreiter nicht kompensieren, "zumal die Dresdener diesmal weitaus zielstrebiger, resoluter und aktiver operierten", urteilte Trainer Helmut Stein. Vor allem im Mittelfeld zeigten sich Häfner, Schade, Weber und Trautmann spielfreudig; zudem zog Dörner von hinten souverän seine Kreise. "Zum Glück kämpfte unsere Abwehr bravourös und Gert Brauer machte seine Sache gegen Kotte sehr gut", meinte Hans-Ulrich Grapenthin. Der Torhüter mußte einige brenzlige Situationen bestehen, hatte Glück bei einem Direktschuß Heidlers ans Lattenkreuz (40.) und profitierte von der Schwäche der Gäste beim Nutzen der Möglichkeiten. Weber traf sogar aus vier Metern nicht den Kasten (41.). Sehenswert jedoch der Treffer von Weber. Er schraubte sich in eine Eingabe von Schmuck (!) von der rechten Grundlinie förmlich hinein, verwandelte mit prächtigem Kopfballaufsetzer. Damit nutzten die Dynamos ihre letzte Chance und nahmen immer mehr das Tempo aus dem Spiel, nur noch die Sicherung des 1:0 im Auge. "Diesen taktischen Schnitzer hätten wie nutzen müssen. Wenn wir nur etwas kaltblütiger zu Werke gegangen wären", bedauerte Lutz Lindemann. Sein Einsatz kam zum richtigen Zeitpunkt. Er nämlich brachte Linie und Ordnung in die Reihen der Gastgeber, die wie entfesselt stürmten, "dabei noch enorme Kräfte freilegten", lobte Dynamo-Mannschaftsleiter Wolfgang Oeser. Und auch Chancen gab es. Vor allem Trocha, der immer stärker werdende Raab, dessen Schuß der überragende Dörner von der Linie holte (67.) und Schnuphase (Lattenschuß) hätten den furiosen Ausklang auch mit Toren belegen können. Der annehmbare Schluß, und das sei mit aller Deutlichkeit gesagt, übertünchte jedoch keineswegs die überzogene Härte, die Unfairneß in diesen 90 Minuten, die von beiden Mannschaften überdacht werden sollten.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Stenzel wurde die Leitung des Spiels von beiden Mannschaften nicht leicht gemacht. Er sah alles, wurde gut von den Linien unterstützt, hatte bis zum Abpfiff alle Hände voll zu tun.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 4. März 1980)
Nachwuchs: 0:2 , Tore : Heinze , Richter
Jena : Härtel , Wachter , Kulb (70. U. Burow) , Fleck , Schilling , Meixner , Schakau , Pohl , Roß ( 46. Steinborn) , Pittelkow , Schmied / Tr.: Thomale